Erster Stadtrat: „Bei Trockenheit insbesondere junge und neu gepflanzte Bäume kräftig bewässern!“

Viernheim (Stadt Viernheim) – Die Trockenheit setzt Viernheims Bäumen schmerzlich zu. Das gilt sowohl für den privaten wie öffentlichen Raum. Anstelle von sattgrünem Blattwerk zeigen sich an vielen jüngeren und älteren Bäumen gelb verfärbte Blätter, als sei schon der Herbst hereingebrochen.

Auf diese Situation machte der BUND Ortsverein Viernheim in diesen Tagen aufmerksam, was Erster Stadtrat Jens Bolze veranlasste, mit Dr. Peter Dresen heute hierüber ein Gespräch zu führen. Dabei verwies Bolze auf die immensen Anstrengungen des Stadtbetriebs, der täglich im Einsatz sei, um insgesamt 9.000 Bäume im Stadtgebiet zu bewässern. Rund 25.000 Liter Wasser werden jeden Tag zur Bewässerung von Viernheims Bäumen – insbesondere jüngerer Exemplare – eingesetzt!

Auch die Feuerwehr unterstützt die Mitarbeiter des Stadtbetriebs nach Kräften  bei der Bewässerung. Angesichts der steigenden Durchschnitts- und Maximaltemperaturen, die für sichtbare Hitzeschäden an Pflanzen und Bäumen sorgen, will Dezernent Bolze bei der heutigen Sitzung des Stadtbetriebs die Frage zur Sprache bringen, ob man angesichts dieser Entwicklung in den kommenden Jahren sowohl in personeller als auch in technischer Hinsicht optimal aufgestellt ist, die vorhandenen Ressourcen ausreichen. „Auch müssen wir prüfen, ob die Feuerwehr bei solchen Situationen künftig noch stärker, vielleicht sogar standardmäßig, eingesetzt werden kann.

Doch Baumretter kann jeder sein! Haus- und Gartenbesitzer, jeder Bürger, jede Firma, Jeder!

Denn, die aktuelle Hitze- und Dürrelage betrifft nicht nur öffentlichen Baumbestand, sondern jeden Baum, ob im Vorgarten, im Bereich von privaten Stellplatzanlagen oder in angelegten, privaten Ausgleichsflächen.

Deshalb appelliert Bolze an alle Grundstückseigentümer, neben Pflanzen und Sträuchern auch ihre Bäume ausreichend zu bewässern. Insbesondere junge und neu gepflanzte Bäume leiden besonders schnell und können sogar eingehen. Ihr Wurzelwerk reicht noch nicht so tief, darum können sie keine Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten ziehen.

Wie viel Wasser braucht ein Straßenbaum?

Beim Wässern von Straßenbäumen gilt die Devise: klotzen statt kleckern. „Gießen Sie lieber einmal viel, als ständig kleine Mengen“, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle. Bei Temperaturen, wie sie derzeit herrschen: Einmal wöchentlich 60 bis 80 Liter pro Baum. Ausgewachsene, große Bäume vertragen gut 100 Liter Wasser,  jungen Bäumen reichen auch 60 Liter. Zur Orientierung: Ein normaler Eimer fasst rund zehn Liter.

Worauf muss man beim Gießen von Straßenbäumen achten?

„Achten Sie vor allem darauf, dass das Wasser auch wirklich vom Erdreich aufgenommen wird – und nicht im nächsten Gulli verschwindet“, rät Bolze. Das sei vor allem bei Straßenbäumen wichtig, deren Baumscheibe von Gitterplatten, Bürgersteigen und Asphalt umgeben sind. Ihre Wurzeln müssen sehr weit in die Tiefe gehen, um in regenarmen Zeiten den Baum versorgen zu können.

Zu welcher Tageszeit sollte man gießen?

Wie bei allen Pflanzen ist es auch bei Straßenbäumen optimal, sie am frühen Morgen zu wässern. Wenn es draußen noch recht kühl ist, verdunstet kaum Gießwasser und die Erde kann die Feuchtigkeit gut aufnehmen. Auch sind die Bäume dann tagsüber ausreichend mit Wasser versorgt. Beim abendlichen Gießen ist die Erde von der Hitze des Tages ausgetrocknet und sehr warm. Sie nimmt darum schwerer Wasser auf, zudem geht auch noch viel Gießwasser durch Verdunstung verloren.

Der Appell zum verstärkten Gießen richtet sich auch an Baumpaten in unserer Stadt, die Bäume im öffentlichen Raum –manchmal direkt vor der eigenen Haustür- ganzjährig unentgeltlich mit Wasser versorgen. „Die Bäume werden es Ihnen danken: mit kostenloser Sauerstoffversorgung, farbenprächtigen Blüten im Frühjahr, grünem Laubdach im Sommer mit Schattenspende zum Nulltarif, duftenden Früchten und bezaubernd schönem Herbstlaub“, verspricht Jens Bolze.