Foto: SRC Viernheim
Foto: SRC Viernheim

Viernheim (MZ) – Große Herausforderungen standen am vergangenen Wochenende für Deutschlands Ringer-Nachwuchs an. In beiden Stilarten fanden parallel Deutsche Meisterschaften der A-Jugend statt.

Die Athleten, die im Freistill antreten wollten, mussten hierzu nach Hösbach (bei Aschaffenburg) in Bayern reisen. Für den SRC Viernheim startete dort Nils Gerber.

Die Meisterschaften in der Stilart ‚Griechisch-Römisch‘ hingegen waren in Fraureuth in Sachsen angesetzt. Auf diesen weiten Weg machten sich David Jung und Maurice Tandler in den Trikots des SRC Viernheim.

Es war bereits im vorab bekannt, dass beide Deutschen Meisterschaften extrem stark besetzt sein und für alle Viernheimer Teilnehmer große Herausforderungen darstellen würden; schließlich wurde bei beiden Veranstaltungen die U17-Elite aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Zudem sollten dies die ersten Deutschen Meisterschaften seit Beginn der Corona-Pandemie sein, und so war natürlich jeder gespannt, wie der Leistungsstand der Athleten im Altersbereich 15-17 Jahre wohl sein würde.

Für die Meisterschaften im Freistil gab es stolze 146 Teilnehmermeldungen. Für die „Greco“-DM hatten 152 Athleten ihr Interesse bekundet. Unser Verband, der NBRV, sendete insgesamt 26 Nachwuchsringer aus, davon 16 nach Hösbach und 10 nach Freureuth.

Beide Meisterschaften sollten je drei Tage andauern, beginnend mit dem freitäglichen Wiegen bis hin zum jeweils letzten Titelkampf am Sonntagnachmittag.

Ausrichter der DM im Freistil in Hösbach war der Bundesligist KSC Germania Hösbach. Veranstalter im Sportpark Hösbach hingegen war der Hessische Ringerverband. Der Verband entschied im vergangenen Jahr die Länderwertung für sich. Die Favoriten verteilten sich auf die gesamte Breite der teilnehmenden Landesverbände.

Im Sportpark herrschte eine hervorragende Stimmung, nicht zuletzt durch die vielen Besucher, zu denen natürlich auch viele Eltern zählten, die sich dorthin auf den Weg gemacht hatten, um ihre Schützlinge entsprechend zu unterstützen. Mehrheitlich lobten sie den Veranstalter für seine wirklich gute Organisation.

Gerungen wurde in zehn Gewichtsklassen; eine dieser Gewichtsklassen war die der 55kg, in der Nils Gerber vom SRC Viernheim sein Können und seine Erfahrung in die Waagschale werfen wollte. 17 Teilnehmer bei ebenfalls 55kg gingen in Hösbach auf die Matte. Gerade diese Klasse war sehr hart umkämpft.

Nils Gerber startete extrem stark in den Tag. Sein erster Gegner war Lewin Gündling vom SC Kleinostheim (Verband Hessen). Von Anfang an war der Kampf spannend mitanzuschauen, jedoch immer mit Vorteilen für den Viernheimer. Ein positiver Ausgang bahnte sich an und so sollte es auch kommen. Beim Stand von 3:4 entschied Nils Gerber das Duell eindeutig mit einem Schultersieg für sich.

Sodann stand er Ianis Buzan von der TuS Adelhausen (Verband Südbaden) gegenüber. Erneut zeigte der Viernheimer von Anfang an eine überragende Leistung. Im Verlauf des Kampfes ließ Nils Gerber seinem Kontrahenten keine Chance. Ohne Punktverlust, nämlich beim Stand von 8:0, beendete er auch diesen Fight klar mit einem Schultersieg.

Im seinem dritten Duell traf er auf Alex Vishniakov vom SV Johannis Nürnberg (Verband Bayern). Der Verein ist ein „guter Bekannter“ des SRC Viernheim; so machten die Viernheimer in der vergangenen Bundesliga-Saison bereits Erfahrungen mit den starken Franken. Wie stark die Nürnberger auch in ihrer Jugendarbeit sind, davon musste sich nun auch Nils Gerber überzeugen lassen. Alex Vishniakov ließ dem Viernheimer, der kämpferisch alles gab, tatsächlich keine Chance. Somit endete dieser Kampf mit einem Schultersieg für den Gegner beim Stand von 0:6.

Danach sollte es Jannis Rebholz von der VFK Eiche Radolfzell (Verband Südbaden) sein, der Nils Gerber auf der Matte gegenübertrat. Janis Rebholz würde im Laufe des Turniers eine insgesamte kontinuierlich gute Leistung zeigen, für die er später mit dem Ersten Platz belohnt werden sollte. Dies bekam dann leider auch Nils Gerber zu spüren. Man kann – und muss – ihm erneut einen starken Auftritt attestieren. Jedoch reichte es nicht, gegen diesen schweren Gegner anzukommen. Der Kampf ging verloren. 0:10 in Technischer Überlegenheit Rebholz‘ lautete das Resultat.

Ein Neunter Platz war es am Schluss, den Nils Gerber mit nach Hause nehmen durfte. Dass er selbst damit nicht ganz zufrieden war, versteht sich. Dem bleibt jedoch entgegenzuhalten, dass man nicht vergessen darf, dass bei diesen Deutschen Meisterschaften die gesamte U17- Spitze Deutschlands angetreten war. Ein Messpegel also auf höchstem Niveau.

Die Deutschen Meisterschaften im Stil „Griechisch-Römisch“ fanden in Fraureuth, einer kleinen Gemeinde im sächsischen Landkreis Zwickau, statt. Ausrichter war der Traditionsverein AC 1897 Werdau e.V., der auf eine weit über 100-jährige Ringkampfsportgeschichte zurückblickt. Veranstalter war der Ringer-Verband Sachsen e.V. Ausgetragen wurden die Meisterschaften in der Erich Glowatzky Sport- und Mehrzweckhalle.

In der sowohl zahlenmäßig hoch als auch kampfstark hochkarätig besetzten Gewichtsklasse 60kg wollten nun also, 435km von zuhause entfernt, die beiden SRC-‚Rebels‘ David Jung und Maurice Tandler ihre kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Insgesamt zählte die Klasse 24 Teilnehmer. Für beide Viernheimer Nachwuchsathleten würde das Wochenende jedoch leider nicht so enden, wie sie es sich selbst gewünscht und vorgestellt hatten.

David Jung traf zunächst auf Robin Willer vom KSC Lu.-Friesenheim (Verband Pfalz). Leider gelang es ihm nicht, mit dem Gegner mithalten zu können. So ging dieser Kampf mit 0:8 und Technischer Überlegenheit Willers verloren.

In seinem zweiten Kampf musste David Jung gegen Danilo Hut vom KFC Leipzig (Verband Sachsen) antreten. Auch hier war es ihm nicht vergönnt, als Sieger aus dieser Partie hervorzugehen. Trotz eines starken Auftritts und durchaus auf Augenhöhe fuhr Hut einen Punktsieg ein und das Ergebnis lautete am Schluss 1:7.

Maurice Tandlers erster Gegner war Fabrice Krüger vom ESV Wittenberge (Verband Brandenburg). Maurice Tandler konnte sich, zeitweise auf Augenhöhe mithaltend, der Übermacht Krügers jedoch nicht erwehren und so ging dieser Kampf mit 2:11 und Technischer Überlegenheit des Kontrahenten verloren.

Weiter ging es gegen Finn Löffler vom RV Thalheim (Verband Sachsen). Maurice Tandler rang auch hier hochmotiviert und mit viel Einsatz. Allein das sollte leider nicht reichen. Er unterlag dem Sachsen mit 0:10 und Technischer Überlegenheit Thalheims.

Für beide SRC-Nachwuchsathleten reichte es nicht, in die Folgerunde weiterzukommen und am Ende auf dem Treppchen zu stehen. Das ist jedoch zum Glück nicht alles, was zählt. Viel wichtiger ist es, bei diesem für beide größten möglichen Turnier dabei gewesen zu sein und viele Erfahrungen mitnehmen zu können. Beide hatten den Ehrgeiz, sich mit der Deutschen Spitze zu messen. Beide haben vor Ort einen überzeugenden Eindruck hinterlassen und das Trikot des SRC Viernheim in Ehren gehalten.

Der Nordbadische Ringerverband NBRV zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Ausgang beider Deutschen Meisterschaften. In Fraureuth konnte der Verband einen fünften Platz in ‚Greco‘ für sich verbuchen. Seine ‚Freistiler‘ konnten aus Hösbach sogar 2x Gold und 2x Silber mit nach Hause nehmen.

Der SRC Viernheim dankt beiden Veranstaltern und Ausrichtern für deren organisatorische Arbeit und die Bereitschaft, die Verantwortung für derartige Veranstaltungen in diesen Tagen zu übernehmen.

Der Verein gratuliert seinen drei Youngsters zu deren erfolgreichen Teilnahmen am vergangenen Wochenende und wünscht ihnen selbstverständlich weiterhin viel sportlichen Erfolg und alles Gute.