SPD zollt Respekt: Aktivitäten des Brundtlandbüros bringen 366.000 € mehr in die Stadtkasse
Viernheim (D.Rihm) – Das hessische Wirtschaftsministerium stellt für die Sanierung unseres Rathauses einen um 10% höheren Zuschuss zur Verfügung. Warum 10 % mehr ? Weil sich Viernheim seit langem als Brundtlandstadt für den Klimaschutz engagiert und damit die Kriterien der „Klima-Kommunen“ erfüllt. Die unserer Stadt zugewiesenen Fördergelder sind zweckbestimmt, um das Rathaus hinsichtlich seines energetischen Standards auf „Passivhausniveau“ zu bringen, oft auch als „passivhausähnlich“ bezeichnet.
Konkret soll der Energieverbrauch im Rathaus damit auf nur noch ein Zehntel des heutigen Verbrauchs vermindert werden. Alle Modernisierungsmaßnahmen zusammen sollen den Energiebedarf um 90% senken, was rund 992 ooo Kilowatt-Stunden Strom und 283 Tonnen CO2 entspricht. Dieter Rihm, Fraktionsmitglied der SPD und bei der Übergabe des Förderbescheides anwesend: „Ohne die Brundtland-Vorleistungen hätten wir ca. 2,56 Mio. € erhalten; nun sind es 2,93 Mio. €. Das Engagement für Klimaschutzpolitik zahlt sich also auch aus!“
Für die Rathaus-Sanierung gibt es hinsichtlich des Energiestandards zwei Möglichkeiten. Entweder die Sanierung auf der Basis der Energieeinsparverordnung (ENEV), die bundesweit gesetzlich für alle Neubauten und Sanierungen als Mindeststandard gilt. Dafür gibt es keine Förderung. Oder die Sanierung als „Passivhaus im Bestand“- so der offizielle Name und auch die Bezeichnung des Förderprogrammes. Damit wird ein passivhausähnliches Niveau erreicht, ein reines Passivhaus ist nur im Neubau möglich, so wie es zum Beispiel die Baugenossenschaft Viernheim seit Jahren beim Bau von Wohngebäuden in die Tat umsetzt. Dieter Rihm: „Für die Mieter der Baugenossenschaft zahlt sich dies in Form deutlich niedrigerer Nebenkosten aus; beim Rathaus besteht der Vorteil ebenfalls in dauerhaft niedrigen Energiekosten und sehr wichtig: Unsere Stadt setzt ein weiteres deutliches Zeichen für den Klimaschutz.“
„Auch 1. Stadtrat Kempf hat sich für diese passivhausähnliche Variante der Sanierung ausgesprochen; das begrüßen wir, so Daniel Schäfer, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Dazu passt allerdings nicht die aktuelle Vorlage für die kommende Sitzung des Planungsausschusses“, so Schäfer weiter, „denn da soll, unabhängig von den weiteren Planungen, schon jetzt allein der wirtschaftlichsten Variante der Vorzug gegeben werden, selbst wenn die passivhausähnliche Variante nur 5.000 € teurer sein sollte. Eine endgültige Entscheidung, welche Variante realisiert werden soll, sollte erst getroffen werden, wenn alle Daten vorliegen, nicht schon jetzt.“
Auf jeden Fall sollte nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine nachhaltige ökologische Stadtentwicklung Richtschnur für das Handeln aller in unserer Stadt verantwortlichen Politiker sein.
Die Stadt hat Vorbildfunktion für ihre Bürger und muss deshalb auch mit der Modernisierung städtischer Gebäude einen vorbildhaften Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele, wie sie im neuen städtischen Klimaschutzkonzept formuliert und im Stadtparlament verabschiedet worden sind, leisten.
Dabei hilft das Wiederholen längst widerlegter Vorurteile nicht weiter.