„Immer weniger Leute müssen immer mehr tun – so funktioniert ein Verein nicht“!

Foto: SRC

 Viernheim (SRC)Fristgerecht hatte der SRC Viernheim zur Jahreshauptversammlung 2023 geladen. Ursprünglich waren trotz „spannender“ Tagesordnung zu wenige Teilnehmer erschienen, um eine Beschlussfähigkeit herbeizuführen (wir berichteten). Im zweiten Anlauf sollte das nun tatsächlich anders aussehen: Man musste nicht nachzählen; die Zeppelinstube war bis auf den letzten Platz gefüllt.

 

Vorstandsvorsitzender Peter Neuß begrüßte die Gäste, darunter die beiden Ehrenvorsitzenden Jürgen Schneider und Peter Beringer und ließ der verstorbenen Mitglieder gedenken. Da es keine Änderungsanträge zur Tagesordnung gab, konnte man sofort in diese einsteigen.

 

In seinem Bericht kam der 1. Vorsitzende darauf zu sprechen, dass das Jahr 2022 in vielfacher Hinsicht ein Schwieriges gewesen war, dem u.a. auch das Jugendturnier zum Opfer gefallen sei. Schwerpunktmäßig ging er dabei auf das mitgliederseitige stark rückläufige Interesse beim Engagement und Helfen ein. Niemals zuvor in einer Saison sei eine Helferakquise derart schwierig gewesen.

 

Wenn auch eine Zunahme im Jugendbereich zu verzeichnen sei, so fehle leider bei vielen Eltern Interesse und Verständnis, dass eine Vereinsmitgliedschaft doch mehr beinhalte, als einfach nur die Kinder im Training „abzugeben“. Dies sei auch der Grund, warum gerade erst kürzlich eine geplante Jugendveranstaltung sehr kurzfristig wieder abgesagt werden musste.

 

Insgesamt hielt Peter Neuß hierzu fest:

„Immer weniger Leute müssen immer mehr tun – so funktioniert ein Verein nicht“!

 

Neuß gab einen Jahresrückblick sowie einen Ausblick auf die kommende Saison. Da es einen Wechsel der Jugendleitung gab, dankte er Sandra Gerber und wünschte Janine Wiegand und Jessica Church viel Erfolg für die Zukunft. Ausdrücklich dankte er dem Marketing-Team, welches sich in herausragender Weise insb. im Bereich des Sponsorings verdient gemacht habe. Er informierte über die Neuaufstellung der „Bambini-Gruppe“, die sich derzeit eines riesigen Zuspruchs erfreue.

In naher Zukunft, am 3. Juni 2023, steht der „Große Preis von Viernheim“ an, das große traditionelle Jugendturnier des Vereins (wir werden berichten). Auf bis zu fünf Matten werden bei diesem sportlichen Highlight bis zu 300 Teilnehmer aus dem ganzen Land erwartet. Diesen Termin sollte man sich unbedingt schon einmal vormerken.

 

Sportvorstand Sascha Niebler blickte aus seiner Sicht auf die letzte Saison zurück und konnte stolz zahlreiche erfolgreiche Teilnehmer und Sieger bei verschiedenen Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften benennen. Ganz besonders freute er sich über die gleich mehrfachen Erfolge von Lilly Böh und Romy Michael. Matthias Schmidt (wurde Landesmeister); Nils Gerber, Ali-Resa Ansari, Ryan Wiegand, Richard Scharf, David Jung, Aril Malaj Elmas und Maurice Tandler konnten teilweise sogar mehrfach Medaillen mit nach Hause nehmen.

 

Niebler freute sich auch über die zahlreichen Ehrungen, die bei der letzten Mannschaftsvorstellung vorgenommen werden konnten sowie über etliche Neuzugänge bei den Athleten, die er in diesem Rahmen verkünden durfte. Er zeigte sich stolz über den SRC-„Hauskader“ mit den drei Geschwisterpaaren Hilkert, Schmidt und Scheuer als tragende Säule(n) des Vereins.

 

Dass die Zweite Bundesliga (Süd) kein „Zuckerschlecken“ für den Verein gewesen sei, hatte sich gleich zu Beginn der Runde gezeigt. Doch das Team sei schnell zusammengewachsen und habe seine „Schlagkraft“ eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Am Ende stand ein zweiter Tabellenplatz unter dem Strich (tw. herbeigeführt durch unsportliches Verhalten von Mitbewerbern – wir berichteten). Ein klärendes Gespräch mit dem Deutschen Ringerbund habe die Situation entschärfen können und so werde auch der neue Kader des SRC Viernheim wieder in der Zweiten Bundesliga (Süd) auflaufen.

 

Die Schüler (Kampfgemeinschaft mit dem AC Ziegelhausen) hatten sich mehr schlecht als recht durch die Verbandsrunde gekämpft. Schuld daran sei einzig und allein die doch sehr dünne Personaldecke gewesen.

 

Viel Lob hatte Niebler für seine Zweite Mannschaft übrig: Mit viel Engagement und Teamgeist hätten sich diese Athleten in der Verbandsliga einen stabilen vierten Tabellenplatz am Ende der Runde sichern können.

 

Einen wichtigen Appell hatte sich der Sportchef bis zum Schluss aufgehoben:

„Leute, macht Werbung für den Verein“! Niebler zeigte sich über die Zuschauerzahlen der letzten Runde enttäuscht. „Es wäre schön, wenn wir wieder zu den Zeiten von vor Corona zurückkehren würden, mit tw. doppelt so vielen Zuschauer als zuletzt“!

 

Die Berichte „Kassenwesen“ und „Kassenprüfer“ brachten keine Überraschungen mit sich. Auch wenn Beitragseinkommen und Spendenaufkommen im Geschäftsjahr gesunken sowie Einnahmen aus nicht stattgefundenen Veranstaltungen weggebrochen waren, konnte Finanz-Vorständin Regina Schneider erneut ein positives Jahresergebnis vermelden. Gleichzeitig wurde sie von den beiden Kassenprüfern Peter Gerber und Martin Michael entlastet.

 

Aussprachen zu den Berichten waren nicht gewünscht. Die Versammlung entlastete somit anschließend auch den Gesamtvorstand.

 

Die nächsten beiden TOPe hatten es in sich: Ging es doch um eine mögliche „Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ab 2024“ sowie über den „zukünftigen Umgang zum Gedenken an verstorbene Mitglieder“. Gerade bei diesem sensiblen Thema wollte der Vorstand nicht alleine entscheiden, sondern das Votum der Mitgliedsversammlung einholen.

Kritische Wortbeiträge gab es zu den Mitgliedsbeiträgen: Beispielsweise stand der Vorschlag im Raum, durch geeignete Maßnahmen (z.B. „Arbeitsstunden“) künftig die Mithilfe der Eltern einzufordern. Diese Überlegungen werden in den nächsten Elternabend einfließen. Die vom Vorstand vorgeschlagene Beitragserhöhung wurde (bei einer Gegenstimme) beschlossen.

 

Erwartungsgemäß führte auch der Umgang mit Vereinsverstorbenen zu einer längeren Aussprache. Am Ende einigte man sich einstimmig auf eine Anzeige für alle Verstorbenen zum Jahresende in den Tageszeitungen, eine Trauerkarte für die Hinterbliebenen, Erwähnung der Personen bei Heimveranstaltungen, auf dem Homepage sowie im SRC-Newsletter.

 

So konnte man zum mit Spannung erwarteten TOP „Wahlen“ kommen. Zur Wahl standen der Vorstand Sport, der Vorstand Kassenwesen, alle (bis zu acht) Beisitzer, zwei Kassenprüfer sowie das „Marketing-Team“.

 

Einstimmig wurden Sascha Niebler als Sportvorstand und Regina Schneider als Finanzvorstand in ihre Ämter wiedergewählt. Als neue Kassenprüfer wurden Manfred Wanwitz und Kurt Hoffmann (bei zwei Gegenstimmen) gewählt.

 

Bei den Beisitzern sind weiter an Bord: Uwe Garbe, Herbert Haas, Joachim Kuhn, Nicole Lagon und Markus Zimmermann.

Es scheiden aus: Claudia Bothe, Birgit Niebler und Manfred Wanwitz.

Neu hinzu kommen: Gerhard Goldmann, Jessica Hoffmann und Martin Michael.

Die Abstimmungen hierzu fanden mit eistimmigem Ergebnis statt.

 

Ernüchterndes brachte die Wahl zum (zukünftigen) Marketing-Team hervor: Von den bisherigen Mitgliedern stand lediglich Nicole Michael wieder zur Verfügung. Die weiteren Personen sahen aus verschiedenen – vorwiegend persönlichen und zeitlichen – Gründen nicht mehr die Möglichkeit einer künftigen Mitarbeit gegeben. Nicole Michael hingegen wurde einstimmig wiedergewählt.

 

Mit dem Hinweis auf die Ehrungen, die in diesem Jahr am 13. Mai im Vogelpark durchgeführt werden sollen, konnte Peter Neuß die Jahreshauptversammlung 2023 schließen, nicht ohne dem Vorstand und insb. den neu hinzugekommenen Mitgliedern Dank und Anerkennung für ihr Engagement auszusprechen.