links nach rechts: Marc Schmidt-Thieme, Denise Grau, Dr. Michel Meister und Andreas Störmann.
Foto : O.Breitkopf

Neckarsteinach(Dr.M.Meister) –  Wie sieht die Zukunft der Odenwald-Chemie GmbH aus, wollte der Bergsträßer Bundestagabgeordnete Dr. Michael Meister in Begleitung von Denise Grau, Bürgermeisterkandidatin für Neckarsteinach, vom Geschäftsführer Andreas Störmann wissen. Odenwald-Chemie hat vor kurzem Insolvenzantrag gestellt, weshalb bei diesem Treffen auch der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Marc Schmidt-Thieme, anwesend war.

Meister wie auch Grau machen sich insbesondere Sorgen um die ca. 240 Arbeitsplätze in Neckarsteinach und die weiteren 150 bei der Firmentochter in Tschechien. Störmann stellte zuvor kurz  Unternehmen vor. Diese ist seit der Gründung im Jahr 1949 eine im Privatbesitz befindliche Familiengesellschaft. Das Unternehmen biete seinen Kunden ein breites Produktportfolio für die  Einsatzbereiche zur thermisch- und akustischen Isolation, Abdichtung und Luftführung an und sei weltweit präsent. Schmidt-Thieme lobte die beiden Geschäftsführer Störmann sowie den geschäftlich abwesenden Hans-Peter Augele für deren Umsicht bei der Stellung des Insolvenzantrages. Diese hätten insbesondere nicht zu lange gewartet, um den Antrag zu stellen. Daher habe er keine Zeit verloren und sah schon nach seinen ersten Eindrücken und Gesprächen mit Kunden gute Chancen für eine dauerhafte Fortführung. Zwar sei der Insolvenzverwalter in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Gläubiger soweit wie möglich bedient würden, hier sehe er, nachdem er sich weiter in die Materie eingearbeitet habe, ein großes Potential für eine dauerhafte Gesundung des Betriebes. Die Geschäftsführer hätten nach den Krisen der letzten Jahre rechtzeitig erkannt, dass eine Neustrukturierung des Betriebes notwendig gewesen sei.  Mittlerweile hat sich der Umsatz, der im ersten Jahr der Pandemie stark zurückgegangen sei, wieder erholt und man schreibe derzeit wieder eine schwarze Null. Nach der Insolvenz werden jedoch Altschulden nicht mehr bedient. Schmidt-Thieme sieht die Entwicklung als überaus positives Zeichen. Hinzu komme, dass die Kunden und die Lieferanten einer weiteren Zusammenarbeit auch während des Insolvenzverfahrens positiv gegenüberstehen. Gerade die Kunden schätzen die Zuverlässigkeit und die innovative und kreative Arbeit der Odenwald-Chemie GmbH. Hohe Qualität und Lösungsorientierung zeichnen das Unternehmen aus Kundensicht aus. Daher ist Schmidt-Thieme hoffnungsvoll, den Fortbestand der Odenwald-Chemie GmbH zu erreichen. Insbesondere für die Arbeitnehmer sei dies ein sehr gutes Zeichen, merkten Meister und Grau an. Schmidt-Thieme erklärte aber zugleich, dass sich eine endgültige Lösung  noch bis Mitte des nächsten Jahres ziehen könne. Schmidt-Thieme und Störmann bedankten sich bei Meister und Grau für deren Interesse, gerade wenn „Not am Mann“ sei und versprachen in Kontakt zu bleiben.