Bürstadt (Dr.M.Meister) – Unser Betrieb und unsere Räumlichkeiten haben sich seit Ihrem letzten Besuch 2012 stark verändert, erklärten die Geschäftsführer Victor Filipascu und Dirk-André Schenk von der Firma Bürstadt Furniture GmbH beim Besuch des Bergsträßer Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister. Begleitet wurde Meister von Landtagsabgeordneten Alexander Bauer, zugleich Stadtverordneter in Bürstadt. Filipascu wies darauf hin, dass Karl Kübel im Jahre 1962 drei Firmen mit den Sparten Möbelbau, Möbelfolien und (Möbel) Logistik gegründet habe. Beim Verkauf gingen die einzelnen Firmen durch verschiedene Besitzerhände. Letztlich sind nunmehr der Möbelbau und die Logistik wieder in einer Hand als Teil der Welle Holding, und firmieren unter der Firma Bürstadt Furniture GmbH. Wir haben also fast 60 Jahre Erfahrung im Möbelbau, erklärte Filipascu. Um wettbewerbsfähig zu sein, produzieren wir mit der neusten Technologie. Wir sind ein extrem leistungsfähiger Produzent  von Mitnahmemöbeln. Unser Motto lautet daher: Effektive Produktion mit Leidenschaft, so Schenk. Dies haben wir hervorragend umgesetzt und sind stark gewachsen. Derzeit produzieren wir in einer Woche allein 85.000 Schränke. Die neueste Technologie bedeutet aber auch ein hoher Stromverbrauch. Die beiden Geschäftsführer beklagten sich daher über die zu hohen Strompreise in Deutschland. Deutschland hat eine der höchsten Strompreise in Europa, was für uns  ein großer Wettbewerbsnachteil ist, so Filipascu. Die Kosten für Strom belaufen sich bei uns auf jährlich ca. 3 Millionen Euro. „Der Strompreis muss sinken und darf keineswegs erhöht werden, da ansonsten unsere Produktionskosten zu hoch werden und wir  die Anzahl unserer Mitarbeiter nicht werden halten können“, so Filipascu. Die CDU hat die Absicht mit den Einnahmen der CO2-Zetrifikaten die EEG-Umlage zu senken, machte Meister hierzu deutlich. Wir haben ca. 20 Tonnen Abfall in Jahr etwa durch Holzspäne und müssen diese kostenträchtig entsorgen.  Unsere Überlegungen für Verstromung, aber auch bei dem Betrieb von Dampfturbinen mit der in der Produktion anfallenden Wärme durch ORC (Organic Rankine Cycle) haben leider bisher nicht zu einem positiven Ergebnis geführt.

Derzeit wachsen wir noch und suchen neue Mitarbeiter in Deutschland, aber auch in ganz Europa, so Schenk. Für Mitarbeiter gibt es Wohnraumbedarf, der aktuell in Bürstadt nicht befriedigt werden könne. Gerne würde daher Bürstadt Furniture selbst Werkswohnungen bauen, um zumindest in der Anfangszeit den neuen Mitarbeitern entsprechende Wohnungen bieten zu können. Ein entsprechendes Areal stehe derzeit in Bürstadt nicht zur Verfügung. Meister empfahl, zu diesem Problem ein Gespräch mit der Wirtschaftsförderung Bergstrasse zu führen. Auch mit der Internetversorgung ist Filipascu nicht zufrieden.  Eine Abfrage, ob genügend Interessenten vorhanden sind, um den Bau besserer Glasfaserleitungen voranzutreiben läuft aktuell in Bürstadt. 

Die Pandemie ist derzeit immer noch ein Problem für Bürstadt Furniture.  Im März hatten sich  Mitarbeiter infiziert, weshalb Teile der Produktion eingestellt werden musste. Die Situation hat sich aber wieder gebessert. Bürstadt Furniture stellt Masken und Schnelltest auf eigene Kosten den Mitarbeitern zur Verfügung.  Bei den nicht gewerblichen Mitarbeitern wurde, sofern dies möglich war, zudem Homeoffice angeboten. Beide Geschäftsführer hoffen, dass sich viele Mitarbeiter bald impfen lassen. Je schneller die Mitarbeiter geimpft werden, desto schneller entspannt sich die Situation, so Filipascu. Die Rohstoffsituation ist ebenfalls Corona bedingt schwierig. Zwar gibt es noch genügend Holz in Deutschland und Europa. Da die Nachfrage aus den USA und China stark angezogen ist, wird jedoch immer mehr Holz exportiert, weshalb der Rohstoff für die Firmen vor Ort immer knapper wird.

Abschließend bedankten sich Filipascu und Schenk für den Besuch von Meister. Es habe sie gefreut, dem Bundestagsabgeordneten bei dem Gespräch in einer angenehmen Atmosphäre auch Probleme ihrer Firma aufzeigen zu dürfen.