Bergstraße (H.Giebel) .- Gute Schulsozialarbeit erfordert mehr als nur den reinen Blick auf die Haushaltslage. Dieser Überzeugung ist zumindest der Gesamtpersonalrat Schule (GPRS) für den Schulamtsbezirk Bergstraße/Odenwald. Insofern bedauert das Gremium die vom Kreis Bergstraße initiierten Veränderungen von „HELP“, einem seit vielen Jahren bewährten Unterstützungsprogramm für Schulsozialarbeit. Mit einigen Trägern, die schon sehr lang bei HELP aktiv sind, wurden die Verträge nicht verlängert.

Sehr positiv sei, so der GPRS, dass der Kreis die Wichtigkeit eines solchen Programms und dessen Bedarf erkannt habe und dies als freiwillige Zusatzleistung anbiete. Dies drücke sich auch in der Weiterfinanzierung aus, wobei sich die Frage stelle, wie es nach den zwei zugesagten Jahren weitergehe.

Ein Wechsel der Träger bei HELP bedeute, dass wichtige Bezugspersonen, die die schulischen Systeme und etwaige Besonderheiten kennen, von jetzt auf nachher nicht mehr zur Verfügung stehen, ohne dass überhaupt eine Übergabe an die Nachfolger erfolgen kann. Gute Arbeit zeige sich in diesem Bereich aber in Kontinuität, nicht in Kurzfristigkeit, was bei der Neuausschreibung leider ignoriert worden sei. Eine rein haushalterische Begründung für das Handeln sei hier fehl am Platz. Ein Trägerwechsel zerstöre zunächst eine gewachsene und intakte Beziehungsebene. Ganz nebenbei drohe dadurch den betroffenen Kolleginnen und Kollegen vor Ort von jetzt auf gleich der Verlust ihres Jobs und die Nachfolger könnten praktisch wieder bei null anfangen.

Überdies sei es nicht nachvollziehbar, wie Schulen noch nicht einmal über einen Trägerwechsel informiert wurden und das teilweise von den Mitarbeitern erfahren haben. Dies sei ein kommunikatives Desaster. Zudem sei in diesem Zusammenhang wieder einmal deutlich geworden, dass es offenkundig bequem sein kann, wenn sich Schulträger, Kommune und Land sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Den Kindern, die in den Reden aller Beteiligten immer im Vordergrund stünden, sei es egal, wer am Ende die Verantwortung trage. Wichtig sei einzig und allein, dass die Arbeit verlässlich und verantwortungsvoll erledigt werde. Dies sei durch ein unwürdiges und demokratiegefährdendes Hin- und Hergeschiebe nicht gewährleistet, zumal es letztlich einzig und allein zu Lasten der Kinder gehe.