Mannheim (Stadt Mannheim) – Im heutigen (3.5.22) Ausschuss für Umwelt und Technik und des Betriebsausschusses für Technische Betriebe wurde ein Vorhaben der Firma „Vulcan Energie Ressourcen GmbH“ zu „CO2-freier Wärme und Lithium für Mannheim durch Tiefe Geothermie“ vorgestellt. Durch tiefe Bohrungen in die Erdkruste soll heißes, lithium-reiches Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt werden. Anschließend sollen dem Thermalwasser Wärme und Lithium entzogen werden. Die daraus gewonnene Energie soll als CO2-freie Wärme für die Wärmenetze der MVV Energie AG genutzt werden. Aus dem Lithium soll Lithiumhydroxid produziert und in den europäischen Markt gebracht werden. Lithiumhydroxid ist beispielsweise Bestandteil von Batterien bei Elektroautos.
 
Bei der Genehmigung für diese Pläne handelt es sich um ein Genehmigungsverfahren, das nach dem sogenannten Bergrecht erfolgt. Hierfür ist in Baden-Württemberg ausschließlich das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg zuständig. Bergrechtliche Verfahren sind ergebnisoffen. Die Stadt Mannheim hat dabei keine formale Rolle.
 
Aktuell verfügt das Unternehmen für Teile des Mannheimer Stadtgebietes über sogenannte Aufsuchungsgenehmigungen. Diese erlauben es, zu überprüfen, ob das Gebiet geeignet für eine Nutzung von Tiefengeothermie ist. Um dies herauszufinden, sind verschiedene seismische Untersuchungen erforderlich, die wiederum genehmigungspflichtig sind. Diese Genehmigungen sind noch nicht beantragt. Die notwendigen Antragsunterlagen werden derzeit von dem Unternehmen vorbereitet.
 
„Das Projekt befindet sich in einer frühen Phase. Ob und wo überhaupt im Stadtgebiet Potenziale aus der tiefen Geothermie genutzt werden können, ist im Moment noch offen. Das Unternehmen steht noch vor den hierzu notwendigen Grundlagenuntersuchungen. Die mit der Geothermie einhergehende Dekarbonisierung der Fernwärme sowie die möglichst rasche und umfassende emissionsfreie Energieerzeugung wären für Mannheim von herausragender Bedeutung auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030. Kommt die Prüfung zu einem positiven Ergebnis, kann die Nutzung von Tiefengeothermie zur Lithium- und Energiegewinnung eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Dekarbonisierung und Klimaneutralität sein und gleichzeitig wichtige regionale industrie- und innovationspolitische Impulse setzen“, so Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell.
 
Darüber hinaus plant die MVV in einem gemeinsamen Joint Venture mit der EnBW („GeoHardt“) ein eigenes Projekt zur Geothermie, das den Mitgliedern des Hauptausschusses bereits Anfang April vorgestellt wurde. Weitere Projektinformationen hierzu folgen.