Ab dem Aschermittwoch wird die leuchtende Erdkugel in der Apostelkirche hängen. Foto: Dorothea Busalt mit canva

Viernheim (A.Eckart) – Ab Aschermittwoch wird die Pfarrei Hl. Johannes XXIII. unter dem Motto Die Erde. geschenkt… Geschenk! das kostbare Geschenk der Erde in den Mittelpunkt stellen. Inspiriert vom Sonnengesang des Hl. Franziskus soll zu Beginn der Fastenzeit zunächst das Element „Feuer“ thematisiert.

Feuer weckt vielfältige Assoziationen: Es erinnert an gesellige Abende am Lagerfeuer, an die Wärme eines Holzofens im Winter, aber auch an die verheerenden Bilder von Waldbränden und verbrannter Erde. „Bruder Feuer“ hat die Kraft, sowohl zu zerstören als auch Energie freizusetzen und das Leben zu fördern.

Die Pfarrei lädt ein, bis zum Osterfest auf „Bruder Feuer“, wie der Hl. Franziskus das Element im Sonnengesang beschreibt, in den Blick zu nehmen.

Die Pfarrei wird in den vierzig Tagen der Fastenzeit, geistlich und spirituell auf das Feuer schauen – in der Bibel und in Predigten, in Liedern und in der Kunst.

Zudem wird thematisiert, wie viel Feuer die Schöpfung verträgt und wo überall „Bruder Feuer“ im alltäglichen Leben steckt. Es soll in den Fastenwochen sichtbar werden, dass viele Dinge, die für uns alltäglich sind, kleine und große Auswirkungen auf die Menschen, Tiere und Pflanzen in anderen Teilen unserer Erde haben. Diese Auswirkungen betreffen nicht zuletzt auch die Zukunft der nächsten Generationen.

Die Verantwortlichen im Pfarreirat und Verwaltungsrat der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. haben miteinander beschlossen, dass dieses Jahr ein heilendes Jahr werden soll. Die Pfarrei sucht Wege, um den Verbrauch von „Bruder Feuer“ zu reduzieren. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach des katholischen Sozialzentrums wurde bereits der erste Schritt gemacht, und weitere Maßnahmen sind in Planung.

Um eine gelebte, rücksichtsvolle Zugehörigkeit zur Schöpfungsgemeinschaft sichtbar zu machen, möchte die Pfarrei Hl. Johannes XXIII. in dieser Fastenzeit durch Verzicht ein Zeichen setzen – für unsere Erde und die Menschen, die unter den Folgen unseres Verbrauchs leiden.

Vier konkrete Beispiele werden von der Pfarrei Hl. Johannes für die Fastenzeit zur Auswahl vorgeschlagen:

Auf Produkte zu verzichten, in denen Palmöl verarbeitet ist. „Bruder Feuer“ wird dazu gebraucht, um Landschaften zu verbrennen, damit Palmöl angebaut werden kann.

Auf einen Teil der Autofahrten zu verzichten, damit weniger Energie verbrannt wird.

Die Handyaktivitäten zu reduzieren und auf einen Teil zu verzichten, weil dafür sehr viel Energie weltweit benötigt wird.

Auf den Konsum von Fleisch und tierische Produkte zu verzichten, weil große Flächen von Wäldern abgebrannt werden, um Platz für Weideland oder den Anbau von Futtermitteln wie Soja für die Viehzucht zu schaffen. 

Jeden Sonntag sind alle eingeladen, ihren Verzicht sichtbar zu machen und den symbolischen Reis-Topf in der Apostelkirche zu füllen. Wer eine Woche verzichtet hat, kann seinen Teil dazugeben. Die Pfarrei Hl. Johannes XXIII. wird den Verzicht anschließend materiell umwandeln und für hungernde Waisen und Witwen in Burkina Faso Reis spenden und eine Solaranlage, mit Hilfe von Misereor, mitfinanzieren.

An Ostern wird aus dem gesammelten Reis in der Apostelkirche zudem ein köstliches Mahl für die Gemeinde zubereitet.

In der Fastenzeit möchte die Pfarrei Hl. Johannes XXIII. die Viernheimerinnen und Viernheimer ermutigen, aktiv an einer nachhaltigeren und klimagerechteren Welt mitzuarbeiten. Eine leuchtende Erdkugel über dem Altar wird durch das Jahr 2025 in der Apostelkirche immer darauf aufmerksam machen und an das Schöpfungsbewusstsein erinnern.