Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach überreicht mit dem Präventionsteam die 12. Organspende-Ausweis-Tafel

Die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach (Mitte) überreicht die 12. Organspende-Ausweis-Tafel zusammen mit dem Präventionsteam des Kreises, Reinhild Zolg (rechts) und Nadja Niestroj (links daneben), an den Bürgermeister von Lindenfels, Maximilian Klöss (3. v.l.). Mit dabei ist der Stadtverordnetenvorsteher von Lindenfels, Stefan Ringer (links), die Fachärztin für Innere Medizin, Susan Winkler (vorne rechts), der Patient Peter Bertsch, dem eine Spenderniere transplantiert wurde (2. v.l.) und seine Frau (vorne links). Foto: KB

Kreis Bergstraße (kb)-Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) stehen aktuell fast 8.575 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan (Stand: 23.12.2024). Die aktuelle Spenderzahl ist im Vergleich dazu sehr gering: Lediglich 953 Menschen haben im vergangenen Jahr nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Einer der häufigsten Gründe für eine nicht erfolgende Organspende ist die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

Um hier für mehr Informationen und Aufklärung zu sorgen, hat die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach zusammen mit dem Präventionsteam des Kreises Bergstraße in der Region bereits mehrere Organspende-Ausweis-Tafeln verteilt. Kürzlich folgte die Übergabe der 12. Organspende-Ausweis-Tafel an den Bürgermeister von Lindenfels, Maximilian Klöss. Diese wird im Bürgerbüro installiert, um einen einfachen Zugang zu den Ausweisen zu ermöglichen. Denn die eigene Entscheidung bezüglich einer Organspende kann hier genau vermerkt werden. Das ist wichtig, da in Deutschland gilt bei der Organspende die Zustimmungslösung: Nur eine Person kommt als Spenderin oder Spender infrage, die zu Lebzeiten einer Organentnahme zugestimmt hat oder deren enge Angehörige unmittelbar einer Entnahme zustimmen.

 

„Mit der Organspende-Ausweis-Tafel wollen wir die Bergsträßerinnen und Bergsträßer dabei unterstützen, sich mit der eigenen Spendenbereitschaft auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Punkt der Präventionsarbeit ist auch, über die Organspende aufzuklären und Ängste offen anzusprechen“, betont die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach. Einer der Gründe, warum sich viele nicht mit dem Thema auseinandersetzen, ist beispielsweise die Angst, vorzeitig Organe entnommen zu bekommen. Hier gelten jedoch strenge Vorschriften: „In Deutschland wird einem Spender oder einer Spenderin erst das Organ entnommen, wenn diese Person medizinisch für hirntot erklärt wurde“, verdeutlicht Susan Winkler, Fachärztin für Innere Medizin.

 

Ebenso wichtig sei es, anzugeben, dass man keine Organe oder nur bestimmte Organe spenden möchte. Auch dies ist mit dem Ausweis möglich und bietet Schutz – zum Beispiel auf Reisen. Denn die Organspende ist in den verschiedenen europäischen Staaten unterschiedlich geregelt. In Spanien wird beispielsweise erwartet, dass jede Person, die eine Organspende für sich ablehnt, zu Lebzeiten ihren Widerspruch dokumentiert. Ist dies nicht geschehen, kann nach Feststellung des Todes eine Organentnahme durchgeführt werden. Die Führung des Ausweises erleichtert zudem die Situation der Angehörigen, wenn ein Mensch aus dem Leben gerissen wird. „Es wäre deshalb wünschenswert, dass alle Besucherinnen und Besucher in Lindenfels das kostenlose Angebot annehmen und den Ausweis mit ihrer dort dokumentierten Entscheidung immer mit sich führen“, so Beckenbach.

 

Bereits in Lampertheim, Bensheim, Fürth, Lorsch, Heppenheim, Biblis, Hirschhorn, Abtsteinach und Bürstadt wurden die Ausweis-Tafeln an belebten sowie öffentlich zugänglichen Orten installiert.

 

Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es unter https://www.organspende-info.de/.