Eltern fordern die Schulen auf: Stoppen Sie die Testungen an gesunden Kindern!

Foto: Eltern der Initiative Bergstrasse

Bergstraße (K.Knoch) – .In einem offenen Brief fordern Eltern aus dem Kreis Bergstraße einen Schutz der Kinder vor den vom Land Hessen eingeführten Testpflicht für eine Teilnahme am Präsenzunterricht. Nach einer Spontandemonstration vor dem Schulamt in Heppenheim am 15.4.21, wie auch an allen anderen Schulämtern in Hessen, fanden sich Eltern aus den Initiativen Eltern stehen auf, Bergstraße steht auf, Rimbacher Lichterlauf und Free Odenwald zusammen, um einen Brief an alle Schulen zu schreiben. Innerhalb von 2 Tagen wurde er von mehr als 350 Eltern aus der Region Bergstraße unterschrieben. Eine hessenweiten Petition auf  Change.org, die Testpflicht zu stoppen, hat bereits an die 50.000 Unterschriften gesammelt und zeigt, dass sich viele Eltern Sorgen um das  Thema der Schnelltests machen.

„Mit der Einführung der Testungen an den Schulen ist unsere rote Linie der Maßnahmentoleranz gegenüber den Menschen, die Angst vor Covid-19 haben, endgültig überschritten. Wir machen da nicht mehr mit! Wir werden ab jetzt jeden Mittwoch um 15 Uhr vor dem Schulamt dagegen demonstrieren“, so Katja Knoch, Mutter von zwei Kindern und aktiv bei Bergstraße steht auf.

Eine (defakto) Zwangstestung der Kinder sei psychisch und pädagogisch nicht zu verantworten und rechtlich nicht haltbar, da sie verfassungswidrig sei, heißt es im offenen Brief. Alle Maßnahmen, die seit einem Jahr die Entwicklung der Kinder einschränken, seien ganz klar als Gefährdung des Kindeswohls anerkannt und wären ohne die besondere „Corona-Situation“, die Menschen seit einem Jahr in Panik versetzt, so nie akzeptiert worden – weder von Eltern, noch von PädagogInnen. 

„Wer übernimmt die Haftung, wenn Kinder aufgrund dieser Maßnahmen psychische Auffälligkeiten entwicklen? Wer übernimmt die Haftung für die Überwachung medizinischer Testeingriffe, die von LehrerInnen angeleitet werden – und für die sie nicht ausgebildet sind? Die Kinder sind Schutzbefohlene in der Obhut der Schule, und sie müssen nicht nur vor dem Virus, sondern auch vor unverhältnismäßigen Maßnahmen geschütz werden“, fordert Kirsten Seibold, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin aus Bensheim und Mutter von 3 Kindern. In diesem Zusammenhang wird im Brief auf das Gerichtsurteil des Familiengerichts Weimar in einem „Kinderschutzverfahren gem. § 1666 Abs. 1 und 4 BGB” vom 08.04.21 hingewiesen, welches dauerhaftes Tragen von Masken, Abstand halten und Testungen mit ausführlicher Begründung als kindswohlgefährdend und unverhältnismäßig verurteilt hat.

Außerdem führe eine massenhafte Testung bei zu geringer Prävalenz in der getesteten Gruppe, d.h. die Prozentzahl der Menschen, die an Covid erkrankt sind (das sind nicht die Fallzahlen des RKI, da viele postiv Getestete nicht krank sind oder werden), zu sehr hohen Falschpositiven-Raten. Auf der Seite des RKI wird explizit darauf hingewiesen in deren Publikation „Corona-Schnelltest-Ergebnisse verstehen„. Da Kinder und Jugendliche sehr wenig von Covid19 betroffen sind, könne von Falschpositivenraten von über 90% ausgegangen werden.

Weiter wird die Frage gestellt, ob es ethisch vertretbar sei, gesunde Kinder (und auch Erwachsene) unter Generalverdacht einer gesundheitlichen Bedrohung für andere zu stellen. Die Grundsätze unseres Rechtsstaates, unserer Grundrechte und eine auf Vertrauen basierende Menschlichkeit würden dadurch auf den Kopf gestellt und die Kinder in ihrer freien Entwicklung gehemmt. Der offene Brief und die Unterschriften, der am 19.4. an alle Schulen im Kreis Bergstraße verschickt wurde, steht auf der Webseite der Initiative „Bergstraße steht auf“.

Die Eltern der Initiative informieren gerne andere ratsuchende Eltern und auch LehrerInnen über weitere Vorgehensweisen und bieten einen offenen Dialograum zu diesem Thema an. Kontaktieren Sie uns über unsere Webseite: www.bergstrasse-steht-auf.de.