Nußloch: Unbekannter erlangt Zugriff auf Computer und erpresst 20-Jährigen – Tipps der Polizei!
Nußloch (ots/Polizeipräsidium Mannheim) – Am Dienstagnachmittag, 9. 1. 2019 meldete sich bei einem 20-jährigen Nußlocher telefonisch ein vermeintlicher Mitarbeiter einer Softwarefirma.
Der bislang unbekannte männliche Anrufer übernahm bereits nach kurzer Zeit die Kontrolle über den Computer des 20-Jährigen.
Der Unbekannte bestellte im Internet mehrere Gutscheine und löschte, offenbar um den 20-Jährigen von seiner „Macht über den Computer“ zu überzeugen, mehrere Dateien vom Desktop des Computers. Danach forderte der Unbekannte den 20-Jährigen auf zwei i-Tunes Karten im von je 50,- Euro zu kaufen und die darauf stehenden Codes ihm zu übermitteln. Um seinen Forderung Nachdruck zu verleihen, gab der Unbekannte an, mit den Daten des 20-Jährigen strafbare Handlungen im Internet zu begehen und sein Konto „leer zu räumen“.
Der 20-Jährige ging deshalb auf die Forderungen ein und übermittelte die geforderten Codes.
Danach versuchte der Unbekannte erneut Gutscheincodes über Spieleseiten zu bestellen und auf einen Online-Zahldienst des 20-Jährigen zuzugreifen. Da dies scheiterte nötigte er den 20-Jährigen dazu weitere Gutscheincodes im Wert von 300 Euro zu übermitteln.
Wie der Unbekannte Zugriff auf den Computer des 20-Jährigen erlangte, ist u.a. Gegenstand der Ermittlungen.
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Wenn Sie Opfer wurden:
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
- Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden: https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/
(Quelle: polizei-beratung.de)