Gleichstellungsbüro: IDAHOBIT – Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai
Viernheim zeigt bereits am 16. Mai Flagge für Toleranz und Vielfalt


Viernheim (Stadt Viernheim) – Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT), der jährlich am 17. Mai begangen wird, setzt die Stadt Viernheim auch in diesem Jahr ein sichtbares Zeichen für Akzeptanz und Gleichberechtigung. Bereits am Freitag, den 16. Mai 2025, wird um 12 Uhr vor dem Alten Rathaus, Kettelerstraße 3, die Regenbogenfahne gehisst – als starkes Symbol für Vielfalt und gegen Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.
Die Aktion wird begleitet vom Ersten Stadtrat Jörg Scheidel, der Gleichstellungsbeauftragten Maria Lauxen-Ulbrich und Roman Richter vom „Bunten Büro“ der Regionalen Diakonie Bergstraße, der vor Ort die Bedeutung von queerer Sichtbarkeit, Antidiskriminierungsarbeit und Aufklärung hervorheben wird. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Hintergrund – IDAHOBIT und queere Sichtbarkeit
Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie wird seit 2005 jedes Jahr am 17. Mai begangen. Das Datum erinnert an den 17. Mai 1990 – den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten strich. Erst 2018 wurde auch Transgeschlechtlichkeit entfernt.
Laut einer Studie gehören etwa zwölf Prozent der Bevölkerung in Deutschland zum queeren Spektrum. Dazu zählen unter anderem lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Personen – also Menschen, deren sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von gesellschaftlichen Normvorstellungen abweicht. Dieses Ergebnis zeigt: Queere Lebensrealitäten betreffen über zehn Prozent der Bevölkerung und sind damit ein fester Bestandteil gesellschaftlicher Vielfalt.
Beleidigungen und Gewalt gegen LSBTIQ gehören zum Alltag
Tagtäglich werden in Deutschland Menschen angepöbelt, bedroht und angegriffen, weil Täter ihren Hass auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen (LSBTIQ) in Gewalt umsetzen, so der Lesben- und Schwulenverband (LSVD).
Der „Lagebericht zur kriminalitätsbezogenen Sicherheit von LSBTIQ“ verzeichnete 2023 insgesamt 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ*-Personen (2022: 1.188). Zu den häufigsten Delikten zählten Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen, Nötigungen und Bedrohungen. Bei den Gewalttaten wurden 212 Opfer erfasst (2022: 197). Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Nach Angaben der Deutschen Welle (DW, Auslandsrundfunk) gehen sowohl der LSVD als auch die Polizei von bis zu 90 Prozent nicht erfasster Fälle aus.
Es gibt auch positive Nachrichten
Mit dem am 1. November 2024 in Kraft getretenen Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) wurde ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gleichstellung und Selbstbestimmung für queere Menschen vollzogen. Es ermöglicht trans-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen eine vereinfachte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens – ohne gerichtliches Verfahren oder psychiatrisches Gutachten. Das Gesetz stärkt das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung und trägt dazu bei, Vielfalt und individuelle Identität rechtlich anzuerkennen.