Foto: C.Wunderle

Kaiserslautern (C.Wunderle) – Nach den miserablen und indiskutablen Vorstellungen des FCK in Braunschweig (0:2) und beim Pokalaus in Berlin (1:6) drohte den Roten Teufeln eine rabenschwarze englische Woche und unruhige Adventszeit. Die Mannschaft und das Trainerteam um Torsten Lieberknecht stand vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden gehörig unter Druck und kritischer Beobachtung. Die Erwartungshaltung im Vorfeld war klar, dass das Team zu liefern hatte bei der Mission Wiedergutmachung. Die Fans pilgerten währenddessen in ungebrochen hoher Anzahl auf den höchsten Fußballberg im deutschen Profifußball – 46 015 Zuschauer waren wieder ein beeindruckendes Zeichen wahrer Treue und Vereinsliebe.
In der Startaufstellung fehlte Torjäger Ivan Prtajin, der verletzungsbedingt im Kalenderjahr nicht mehr auflaufen kann. Für ihn begann in der Spitze Daniel Hanslik.
Bei schwierigen Platzverhältnissen bot sich dem Finnen Nathan Skyttä nach nur drei Minuten eine exzellente Torchance, als er von Ritter geschickt wurde, jedoch freistehend vor Dynamo-Schlussmann Schreiber zu lange mit dem Abschluss zögerte. Dafür machte es der junge Dribbler in der 17. Minuten besser. Hanslik legte nach langem Ball von Joly gekonnt per Kopf quer, und Skyttä versenkte den Ball technisch sehenswert im Tor. Das Fritz-Walter-Stadion hatten nach 24 Minuten zum zweiten Mal den Torschrei auf den Lippen, als Hanslik per Kopf einen Skyttä-Eckball ins Tor beförderte. Doch der Videoassistent griff ein, worauf – zu Recht – das Tor aufgrund eines Handspiels von Kunze zurückgenommen wurde. Die Gäste aus Sachsen waren durchaus in der Partie drin, ohne jedoch gefährlich vor FCK-Keeper Krahl aufzutauchen und hatten in der 1. Halbzeit nicht einen Torschuss zu verbuchen. So war die 1:0-Pausenführung für die Gastgeber als verdient zu bezeichnen.
Trainer Lieberknecht brachte zu Beginn der 2. Spielhälfte Kleinhals für Joly. Dieser machte in der 52. Minute gleich auf sich aufmerksam, seine Flanke gelangte zu Hanslik, dessen Schuss noch von der Linie gekratzt werden konnte. Doch die Szene war noch nicht zu Ende, Ritter fiel nach Kunzes geblocktem Schuss der Ball vor die Füße, und in Manier eines Schlitzohres beförderte er sehenswert den Ball zum 2:0 ins Tor. Die Westkurve feierte ihren Kapitän, der nach der Partie von Trainer Lieberknecht für seine vorbildliche Leistung besonders gewürdigt wurde. Potential für das Tor des Monats hat ganz sicher der spielentscheidende dritte Lautrer Treffer durch Mika Haas in der 70. Minute. In unwiderstehlicher Manier tanzte Skyttä gleich vier Dresdner Spieler aus und behielt dann noch den Überblick für den Rückpass auf Haas – ein technischer Leckerbissen! Die Gäste aus Dresden gaben derweil nicht auf und läuteten zur Schlussoffensive ein. Nachdem Kutschkes Kopfball in der 72. Minute noch am FCK-Tor vorbeistrich, verkürzte Lemmer drei Minuten später mit einem sehenswerten strammen Schuss unhaltbar für Krahl zum 1:3. Dynamo rannte nun an, kam aber erst in der 5. Minute der Nachspielzeit durch Casar zu einem gefährlichen Abschluss, der das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlte.
Als Schiedsrichter Burda die Partie abpfiff, war der Jubel und die Erleichterung auf FCK-Seite groß. Um in der Tabelle ganz oben mitspielen zu wollen, muss es dem Team aber auch endlich einmal gelingen, in der Fremde selbstbewusst aufzutreten und Leistung auf den Platz zu bringen. Beim Aufsteiger und letztjährigem Pokalfinalist Arminia Bielfeld besteht am kommenden Samstag um 13:00 Uhr die Möglichkeit, die schwache Auswärtsbilanz aufzupolieren.