Foto: CB
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Viernheim (CB) – Kunst bedeutet nicht zwingend, sich durch nicht enden wollende Ausstellungsräume zu schleppen oder bei Wagners „Siegfried“ im zweiten Aufzug mit dem Schlaf zu kämpfen. Kunst kann interessant und spannend sein, wenn sie richtig präsentiert und vermittelt wird, wenn sie erlebbar und erfahrbar ist – auch und gerade für Kinder und Jugendliche.

 

In der außerschulischen Jugendbildung hat sich die Kunstpädagogik in den letzten Jahren einen festen Platz erobert und unter „dem Kunstpädagogen“ oder „der Kunstpädagogin“ versteht man schon längst nicht mehr nur das Berufsfeld des Kunstlehrers.

 

Der Kunstverein Viernheim hat gemeinsam mit der Jugendförderung West, der Friedrich-Fröbel-Schule und dem dort beheimateten Europäischen Fotozentrum ein Konzept entwickelt, dass der Bedeutung der kulturellen Bildung für Heranwachsende und die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen gerecht wird, und das maßgeblich im Schulleben dazu beiträgt, dass eine professionelle Verbindung von Kunst und Pädagogik hergestellt wird.

 

Zur Zeit setzen sich Schülergruppen mit dem künstlerischen Werk von Thorsten Tenberken auseinander: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den Rauminstallationen und den präsentierten Fotografien? Warum ist der Künstler selbst Protagonist auf den Fotos und Videos? Was für eine Sichtweise auf Welt und Leben werden deutlich? Und so vernahmen und verstanden die Kinder und Jugendlichen bei ihrem Ausstellungsbesuch – vermutlich das erste Mal – auch die großen Worte Thomas Manns: „…es zeigte ihm das Innere der Welt und alles Letzte, was hinter den Worten und Taten ist. War er aber sah, war dies: Komik und Elend – Komik und Elend.“

 

Die Ausstellung „Wächter der Schwerkraft“ des Hamburger Künstlers Thorsten Tenberken ist noch bis einschließlich 11. März im Kunsthaus in der Rathausstraße zu sehen – am Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr und letztmalig am Samstag von 10 bis 13 Uhr. Das Team des Kunstvereins Viernheim freut sich noch auf viele Besucher.