Foto: ®Stadt Mannheim
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Mannheim (Stadt Mannheim) – Die Stadt Mannheim und die Stadt Hebron organisierten in Zusammenarbeit mit NEXT MANNHEIM den ersten deutsch-palästinensischen Digitalen Summit. Im Fokus der Konferenz stand der Austausch zu den Themen Digitalisierung und Existenzgründungen. Gleichzeitig markierte die Konferenz den Höhepunkt der erfolgreichen Projektzusammenarbeit zwischen Mannheim und Hebron zur lokalen Wirtschaftsförderung. Das Projekt ist das finanziell größte durch das BMZ geförderte kommunale Entwicklungsprojekt in den palästinensischen Gebieten sowie das derzeit einzige deutsche kommunale Projekt in Palästina, bei dem die Förderung innovativer Unternehmensgründungen explizit im Fokus steht.
 
Die Stadt Mannheim und die Stadt Hebron arbeiten seit 2017 erfolgreich in der entwicklungspolitischen Projektkooperation „Hebron-Mannheim Co-Working Lab (HEMA)“ zusammen. Im Rahmen der kommunalen Partnerschaft unterstützt die Stadt Mannheim die palästinensische Kommune Hebron bei der Förderung von Existenzgründungen und dem Aufbau einer lokalen Startup Szene, um jungen Menschen neue berufliche Perspektiven – trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage – zu eröffnen. Das Projekt leistet damit einem wichtigen Beitrag, um Sicherheit und Prosperität im Nahen Osten zu fördern. Nachdem die Konferenz im Frühjahr dieses Jahres aufgrund der aktuellen Pandemie abgesagt werden musste, konnte der Summit nun im virtuellen Format stattfinden.
 
Oberbürgermeister Dr. Kurz betonte dazu in seiner Eröffnungsrede: „Kommunale Partnerschaften bieten eine Chance nachhaltigere Effekte zu erzielen als andere Projekte, weil sie unmittelbar Menschen zusammenbringen, die für dieselben Aufgaben in ihren Städten Verantwortung tragen.“
 
Finanziell größtes durch das BMZ gefördertes kommunales Entwicklungsprojekt in den palästinensischen Gebieten
 
Die Konferenz bot ebenso Raum, um die konkreten Projekterfolge der deutsch-palästinensischen Zuhörerschaft vorzustellen. Mit Projektfördermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurde in Hebron ein modernes „Co-Working Lab“ eingerichtet. Den modernen, kollaborativen Arbeitsort können junge Palästinenserinnen und Palästinenser flexibel nutzen, um Unternehmen zu gründen und sich zu vernetzen. Die Projektzusammenarbeit erfolgte in enger Kooperation mit NEXT MANNHEIM, die ihre langjährigen Erfahrungen und Expertise in der Existenzgründungsförderung mit einbrachten und die dortigen Mitarbeiter*innen bei der Umsetzung des Vorhabens berieten und schulten. Neben den Infrastrukturmaßnahmen, ist die Kompetenzvermittlung in Form von Coachings, Workshops und Mentorenprogrammen eine wichtige Säule des Projekts. Insgesamt erhielt die Stadt Mannheim für die Umsetzung des Projekts eine Bundesförderung in Höhe von 175.000 Euro. Das Projekt ist damit das finanziell größte durch das BMZ geförderte kommunale Entwicklungsprojekt in den palästinensischen Gebieten sowie das derzeit einzige deutsche kommunale Projekt in Palästina, bei dem die Förderung innovativer Unternehmensgründungen explizit im Fokus steht.
 
Als Gastredner war der erfolgreiche Unternehmensgründer Oliver Lesche eingeladen, der in seinem Impulsvortrag über die Bedeutung der richtigen Startup-Denkweise insbesondere in Zeiten der Krise referierte. Auf dem virtuellen Podium war außerdem Kurt Baudach zu Gast, Abteilungsleiter für Kommunalpartnerschaften Länder und Regionen bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, die die Stadt Mannheim seit Beginn der Partnerschaft sowohl finanziell als auch fachlich unterstützt. In seinem Schlusswort hob Baudach den innovativen Ansatz der Kooperation zwischen Mannheim und Hebron hervor, indem sowohl Kommunen, Privatwirtschaft und Universitäten eng zusammenarbeiten, um die Potenziale in der Nahost-Region nachhaltig zu stärken. Das Projekt sei ein einzigartiges Beispiel für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene.
 
In einem Punkt waren sich alle Redner des Summits einig: Wenngleich die Projektkooperation noch dieses Jahr endet, soll die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Mannheim und Hebron auch über das Projekt hinaus fortgesetzt werden.
 
Hintergrund zur Städtekooperation
 
Die Städte Hebron und Mannheim unterzeichneten bereits im Jahr 2013 eine Absichtserklärung und pflegen seither enge partnerschaftliche Beziehungen. Mit Förderung des BMZ konnten Mannheim und Hebron im Rahmen einer ersten Kooperation 2016 die Abwasserinfrastruktur in Hebron verbessern, wodurch heute mehr Menschen Zugang zu sauberen Trinkwasser haben. Seit 2017 liegt der Fokus der Zusammenarbeit auf der Förderung von Existenzgründungen. Durch die erfolgreiche Akquise von Fördermitteln des Bundes ist es der Stadt Mannheim möglich, konkrete Infrastrukturinvestitionen in Hebron zu veranlassen, ohne dass der städtische Haushalt hierdurch belastet wird.