Mannheim (Stadt Mannheim)  – Die Städte Mannheim und Heidelberg arbeiten bereits seit vielen Jahren bei der Abfallentsorgung im Rahmen von öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen zusammen. Die Mannheimer Bioabfallmenge in Höhe von derzeit ca. 11.500 Tonnen pro Jahr, die durch den Eigenbetrieb Stadtraumservice erfasst wird, wird in der bestehenden Kompostierungsanlage in Heidelberg-Wieblingen kompostiert. Um aus diesen wertvollen biologischen Ressourcen zukünftig als Beitrag zur Klimaneutralität umweltfreundliche Energie zu gewinnen, wurde die energetische Nutzung der Bioabfälle durch eine gemeinsame Biovergärungsanlage der beiden Städte geprüft. Durch eine solche Vergärungsstufe kann bei einer Annahme von 33.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr Biomethan mit einem Energiegehalt bis zu 21.000 Megawattstunden produziert und je nach Rahmenbedingungen bis zu 7.400 Tonnen CO2 eingespart werden. Zur Behandlung von Bioabfällen wurde zwischen den beiden Städten Mannheim und Heidelberg ein „Zweckverband Bio Energie“ gegründet, auf den die kommunalen Aufgaben übertragen werden. Dies hat der Mannheimer Gemeinderat heute beschlossen. Der Heidelberger Gemeinderat stimmt am 15.11. darüber ab. Mit der Gründung des Zweckverbands stellt man sicher, dass beide Städten ausreichend Mengen liefern und die Auslastung der Anlage damit sichergestellt ist.
 
„Ich begrüße das Vorhaben, welches Teil der Klimaschutzbemühungen beider Städte ist. Der Zweckverband ist ein weiterer wichtiger Schritt und Zeichen für die gelebte Kooperation beider Städte in diesem Bereich“, so Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell.
 
Durch diese Form der interkommunalen Zusammenarbeit werden die bereits vorhandenen Verwaltungsstrukturen bestmöglich genutzt. Gleichzeitig handelt es sich bei dem Zweckverband um eine eigene Rechtspersönlichkeit, die als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die Verwertung der vergärungsfähigen Bioabfälle in eigener Verantwortung übernimmt. Nach den Beschlüssen der Städte Mannheim und Heidelberg bedarf es der anschließenden Zustimmung des Regierungspräsidiums. Die Gründung des Zweckverbands soll zum 01.01.2024 erfolgen.
 
Die geplante Biovergärungsanlage soll am bestehenden Standort in Heidelberg-Wieblingen als Vorschaltanlage zum Kompostwerk errichtet werden.