Mannheim (Stadt Mannheim) – Mit Bedauern hat Ralf Eisenhauer, Baubürgermeister der Stadt Mannheim, den Tod des renommierten Kölner Architekten Gottfried Böhm registriert. „Wir sind stolz darauf, dass Böhm als einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts mit dem Bau des Bibliotheks- und Hörsaalgebäudes der Universität Mannheim in A3 das Stadtbild geprägt hat. Neben überzeugenden städtebaulichen Konzepten ist es uns wichtig, dass sich die Mannheimer Hochgebäude auch architektonisch ins Umfeld einfügen. Durch den Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim steht Bauherren hierfür seit mehr als zehn Jahren ein unabhängiges Sachverständigengremium der Stadtverwaltung beratend zur Seite“, so Eisenhauer.
 
Das Bibliotheks- und Hörsaalgebäudes der Universität wurde 1988 fertiggestellt. Von 2012 bis 2013 fand eine umfassende Sanierung statt, seit 2016 ist das Gebäude Kulturdenkmal und damit eines der jüngsten denkmalgeschützten Bauwerke in Baden-Württemberg. Böhm gewann den Pritzker-Preis als höchste architektonische Auszeichnung – er und Frei Otto sind die bislang einzig deutschen Pritzker-Preisträger. Mit der Multihalle ist auch Otto in der Mannheimer Baulandschaft vertreten.
 
Böhm verstarb am 9. Juni im Alter von 101 Jahren.