Lorscher KULTour-Amt steuert mit Volldampf ins Netz

Foto:Stadt Lorsch
Foto:Stadt Lorsch

Lorsch (Stadt Lorsch) – In Lorsch bereitet man sich auf einen digitalen Frühlingsmarkt mit Bienen- und Dichterfest und Pfingstrosentagen am 16. und 17. Mai 2020 vor. „Wir stellen alle Weichen für eine Veranstaltung, die in diesem Jahr nur im Internet wird stattfinden können“, heißt es aus dem KULTour-Amt. Trotzdem will die Stadt, gemeinsam mit der EGL wie all die Jahre, eine Plattform bieten für Einzelhandel und KünstlerInnen, Vereine und Experten, Standbetreiber und Gastromen, Unterhaltung und Information. „Unser Erfolg mit dem bisherigen Online-Programm auf den städtischen Internet-Kanälen, das wir seit dem Shut Down durch die Corona-Pandemie fahren, ermutigte uns dazu“, so Jana Lenhart, die hauptamtlich mit der Umsetzung der vielen Ideen aus dem darum nie verlegenen KULTour-Amtes befasst ist.

Dass das Experiment steigen kann, verdankt die Stadt ihrem Hauptsponsor, der Sparkasse: „Ohne das Sponsoring der Sparkasse Bensheim gäbe es in diesem Jahr überhaupt keinen Frühlingsmarkt“, stellt das KULTour-Amt klar. Denn alle dafür im Haushalt vorgesehenen städtischen Gelder sollen nicht mehr freigegeben werden. „Wir sind wirklich glücklich darüber, dass die Sparkasse uns vertraut. Und dass unser Sponsor ebenfalls den Sinn und die Notwendigkeit sieht, jetzt neue Wege zu gehen, um überhaupt noch gemeinsames Erleben, Stadtkultur und auch Unterstützung für Künstler, Kulturprojekte, aber auch Geschäftsleute und Vereine zu ermöglichen, eine Bühne, einen Treffpunkt für alle zu bieten.“

Gearbeitet wird mit Hochdruck an einem Programm, das an beiden Veranstaltungstagen zu den üblichen Marktzeiten je drei Programm-Blöcke und am frühen Abend abschließend jeweils ein 45-minütiges Konzert liefert, alles auf Facebook, Instagram und auf der Homepage der Stadt. „Wir werden digital über den Markt gehen: In den Einzelhandel, mit Musikstücken und Tanzeinlagen quasi an der Bühne vorbei, zum Bienen- und Dichterfest, wo es Kinderaktionen, die beliebte eritreische Kaffeezeremonie, Gedichtelesungen etc. geben wird; dann zum Pfingstrosengarten, wo wir  den blühende Garten sehen, Führungen bekommen, unseren Experten aus Österreich sprechen und Pfingstrosen im Angebot haben werden“, skizziert Lenhart den dramaturgischen Ablauf. „Die Leute sollen von allen Aspekten des beliebten Stadtfestes etwas mitnehmen können und Spaß haben.“

Wie die Lorscher Unternehmen eingebunden werden sollen, beschreibt Timo Cyriax von der EGL näher: „In Kurzvideos werden Lorscher Geschäftsleute je ein besonderes Frühlingsmarkt-Angebot präsentieren können, dass dann auch die ganze folgende Woche noch zu dem Frühlingsmarktpreis in den jeweiligen Geschäften oder auch Gastronomien zu haben sein wird.“ Alle diese Angebote werden auch auf die neue Online-Plattform der EGL (https://lorsch.de/kauflokal) hochgeladen, wo sie ebenfalls erworben werden können. Die angemeldeten Standbetreiberinnen und -betreiber werden – sollten sie ein Online-Angebot oder aber einen Lieferservice etc. anbieten – ebenfalls eine Werbeplattform im Veranstaltungsprogramm erhalten.

Das Echo, nicht nur bei den angefragten Künstlerin und Aktiven, ist überaus positiv: „Alle, die wir bisher anfragten, haben sich riesig gefreut, finden die Idee super und wollen mitmachen“, ist Jana Lenhart glücklich über das positive Echo. „Lorsch ist aktiv und lebensfroh, wir stehen zusammen, sind einfallsreich und bieten unseren Partner Möglichkeiten, auch über diesen katastrophalen Stillstand hinweg Flagge zu zeigen und dabei zu bleiben“, ist KULTour-Amtsleiterin Gabi Dewald überzeugt. „Was, wenn nicht das, ist unsere jetzige Aufgabe: Gerade jetzt, in einer solchen Krise neue Angebote zu machen, ungewöhnliche Möglichkeiten zu bieten und auf anderen Wegen Kultur zu vermitteln, Programm umzustricken. Gerade jetzt muss sich zeigen, was wir können und dass unser guter Ruf als Veranstalterinnen und Kulturtreibende zurecht besteht – trotz aller Schwierigkeiten, denen auch wir uns massiv gegenüber sehen. Frühlingsmarkt digital – wir freuen uns drauf!“