Foto: Lions Club Viernheim

Viernheim (G.Dission) – Die 30- köpfige Reisegruppe des Lions Clubs Viernheim nutzte das lange Wochenende an Christi Himmelfahrt zu einer Expedition nach Island. Unter Leitung des Lokalmatadors Rúnar Emilsson, unterstützt von seiner Gattin Lena Knútsdóttir lernten die Gäste die Hauptstadt Reykjavik und die umliegende Region näher kennen. „Takk takk (Vielen Dank) an euch beide! Die Reise war Höhepunkt und Abschluss deines großartigen Präsidentenjahres!“ würdigte der Viernheimer Distrikt-Governor Manfred Fraas das Ereignis, der selbst mit seiner Gattin Hedy Mitglied der Reisegruppe war.

 

Von den insgesamt ca. 400.000 Einwohnern leben etwa ein Drittel in der Hauptstadt Reykjavik. Der Regierungssitz der Präsidentin Halla Tómasdóttir in Bessastaðir war ebenso Teil der Route wie das isländische Parlament und das moderne Rathaus von Reykjavík direkt an der Bucht zu Tjörnin.

Am Hafen findet man auch das Höfði, das 1986 Schauplatz des historischen Treffens zwischen dem damaligen sowjetischen Staatschef Michael Gorbatschow und US- Präsident Ronald Reagan war. Dabei wurden im noch andauernden „Kalten Krieg“ wichtige Schritte zur Rüstungskontrolle vereinbart. 1938-1952 war es Sitz des britischen Botschafters, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges u.a. Winston Churchill und Marlene Dietrich zu Gast hatte.

 

Ein guter Orientierungspunkt in der Hauptstadt ist der 74 Meter hohe Turm der Hallgrimskirkja. Die Kirche trägt den Namen des berühmtesten isländischen Dichters, der im 17. Jahrhundert lebte. Seit gut 1000 Jahren ist das Land christianisiert, 95 % der Bevölkerung gehören der evangelisch-lutherischen Nationalkirche an. Von der Kirche aus entdeckt man die beschauliche und zugleich quirlige Innenstadt, die zum Shoppen – nicht für den kleinen Geldbeutel – oder zur Kaffeepause einlädt. Erstaunlich, wie häufig Einheimische bei maximal 12 Grad Celsius mit Shorts und T-Shirts unterwegs sind. Entgegen dem ersten Eindruck sorgt der nahe Golfstrom allerdings für durchschnittlich gemäßigte Temperaturen und recht milde Winter. Energieversorgung direkt aus der Erde ist der Normalfall: Heißwasserquellen versorgen alle Regionen über Pipelines mit Wärme.

 

Ein Reisetag stand ganz im Zeichen der Wasserfälle, Geysire und Vulkane. Ziele waren die Distrikte Hvalfjörður, Borgarfjörður und die Lavawasserfälle Hraunfossar und Barnafossar. Ein weiterer Ausflug führte zum „Goldenen Kreis“ mit der alten Parlamentsstätte Pingvellir und dem berühmten Wasserfall Gullfoss. Tiefenentspannung gab es im Natur- Geothermalbad in Hvammsvik in Hvalfjörður.

 

Auch an kulturellen Highlights mangelte es auf der Rundreise nicht. Die Leiterin und Pressesprecherin des vielfältigen Kulturzentrums in Kópavogur, Vigdís Másdóttir führte persönlich durch die Einrichtungen. Bemerkenswert die hohen Aufwendungen des isländischen Staates und einzelner Kommunen, die den großen Stellenwert von Kultur und Bildung belegen.

 

In Reykholt erinnert vieles an den Dichter und Machtmenschen Snorri Sturluson, Verfasser von Edda aus dem 13. Jahrhundert. Heute steht dort das in den 90er Jahren entstandene Zentrum für europäische und isländische Mittelalterstudien.

 

Kulinarisch zeigte sich das Gastgeberland von seiner besten Seite. Meeresfrüchte, Fischgerichte in kreativen Konstellationen, aber auch leckere Grillplatten vom Lamm und Rind bis zu vegetarischen Angeboten ließen keine Wünsche offen. Last not least stand der Besuch einer Tomatenfarm auf dem Programm incl. Verzehr der besonders aromatischen Tomatensuppe, die ausschließlich aus den vor Ort gewachsenen Zutaten bestand.

 

Eine rundum gelungene Clubreise, die einige Lionsfreund(innen) mit individuellen Abstechern zur Südküste und den Gletscherregionen Vatnajökull und Eyjafjallajökull verlängerten! Der Vulkanausbruch am letztgenannten hatte vor 15 Jahren den Flugverkehr auf der Insel für mehrere Wochen lahmgelegt. Die jüngste Eruption Anfang April im Südosten Islands hatte zur Evakuierung des Orts Grindavik geführt.