Viele, für die Die Linke noch die einzig sinnvolle Alternative in der bundesdeutschen Parteienlandschaft darstellen könnte, sehen momentan wohl mit Spannung, was sich dort auf dem Parteitag tut.

Was für meine zukünftige Wahlentscheidung zutrifft, wird wohl auch für viele andere überzeugte Linkswähler gelten: Wenn sich der Flügel um Riexinger / Kipping mit seinem Slogan offene Grenzen und undifferenzierte Behandlung von Kriegsflüchtlingen und Arbeitsmigranten durchsetzen wird, dann wird es eine weitere Abwanderung von Wählern geben, was mich betrifft, zwar nicht zur AfD, aber wahrscheinlich in den Nichtwählermodus!

Offene Grenzen und Nichtdifferenzierung zwischen Arbeitsmigranten und Kriegsflüchtlingen werden auf unsere Gesellschaft zerstörerisch wirken. Mit unserer extremen Exportorientierung stehen unsere Wirtschaft und der davon abhängige Sozialstaat auf tönernen Füßen. Bei der kleinsten Verwerfung in der Weltwirtschaft, und die ist jederzeit möglich, wird unsere gesamte Gesellschaft geschwächt werden. Bei heute schon sechs Millionen Arbeitslosen – eingerechnet also geringfügig Beschäftigte, Leiharbeiter, Aufstocker, die ja alle im Endeffekt auch verdeckt arbeitslos sind, wenn auch aus der Arbeitsagentur outgesourced – werden zusätzliche Arbeitsmigranten letztlich nur der Arbeitgeberseite zu Zwecken der Lohndrückerei dienen. Und der Sozialstaat wird zudem noch stärker belastet. Denn es ist ja nicht anzunehmen, dass zusätzliche Sozialkosten durch eine Umverteilung von oben nach unten oder höhere Steuern derer, die oben stehen, die zunehmenden aufzubringenden Sozialleistungen abgefangen werden!

Ich hielte es also für eine Katastrophe, wenn sich Kipping / Riexinger und Gefolgschaft jetzt durchsetzten. Eine Katastrophe für eine mögliche linke Gegenbewegung gegen Politik der etablierten Parteien.

Mein Appell also auch an die örtliche und regionale Linke: Wirken Sie bitte dieser gefährlichen Politik entgegen!

Bernd Lukoschik