Zur Covid-19-Verliebtheit der Medien

 

Man könnte sich zurzeit eine x-beliebige Tageszeitung heraussuchen, um zu demonstrieren, wie Medien in Zeiten von Covid-19 funktionieren, ich greife einfach auf eine lokale Tageszeitung zurück.

In dieser findet sich unter dem Titel „Symptome, die nicht verschwinden“ ein Bericht über Coronainfizierte, die ihre Infektion überstanden haben und, so der Bericht, noch an Spätfolgen ebendieser Infektion leiden! An, so die unterschwellige Botschaft, den ganz besonders gefährlichen Spätfolgen von Covid-19!

Die Intention des Berichts scheint mir klar: Das Coronavirus soll als besonders gefährliche Virusart aufgewiesen werden, so gefährlich, dass bereits „infiziert zu sein“ gewissermaßen „krank sein“ bedeutet. Dass bereits eine Infektion unter allen Umständen vermieden werden muss – womit die bisherigen Lockdownmaßnahmen und zukünftige gerechtfertigt wären.

Das Publikum soll damit, so meine These, medial präpariert und gefügig gemacht werden für die demnächst anstehenden Impfaktionen! Nur wem ordentlich Angst eingejagt worden ist, der wird sich demnächst auch „freiwillig“ impfen lassen, ja, der wird die Impfung begrüßen – sei diese auch noch so problematisch wegen der Unausgereiftheit des Impfstoffs!

 

Erster Mediengag: Covid-19 ist, was es sein soll

Schon der Anfang des Berichts ist zwar raffiniert, aber halt nicht wahr. Im Untertitel des Zeitungsartikels heißt es: „Das lange Leiden einiger Covid-19-Patienten gibt Rätsel auf“.

Was nachzuweisen wäre, dass nämlich die Patienten an Covid-19 erkrankt sind, lässt der Autor unterschwellig als bereits erwiesen einfließen. Er charakterisiert die Symptomträger einfach als Covid-19-Patienten.

Dabei ist überhaupt noch nicht erkannt, ob die im Text genannten Krankheitssymptome spezifisch sind für eine Krankheit Covid-19. Der Autor gibt das selbst zu, am Ende seines Textes heißt es nämlich: „Noch ist unklar, ob das Virus selbst solche langwierigen Krankheitsverläufe verursacht oder ob es sich um eine überschießende Immunantwort des Körpers auf den Erreger handelt.“

 

Zweiter Mediengag: spezifische Symptome von Covid-19 zwar unbekannt, aber den Medien immer schon bekannt

Im Vorspann des Artikels heißt es: „Doch nach diesen typischen Symptomen hatte die (Patientin) Covid-19 noch lange nicht durchgestanden.“

Typische Symptome – wofür? Wohl für Covid-19, so legt zumindest dieser Satz nahe.

Aber das steht erstens im Widerspruch zu dem bereits zitierten Satz, wonach noch unklar sei, „ob das Virus selbst …“, wonach also die Krankheitssymptome vielleicht das Resultat des Zusammenwirkens des jeweiligen Immunsystems mit dem Virus sein könnten.

Zweitens ist eine spezifische Symptomatik für Covid-19 bislang noch gar nicht bestimmt. Sieht man sich die im Laufe des Berichts genannten Symptome an – Fieber, Husten, Kopfschmerzen, Atemnot, Erschöpfung, Müdigkeit, Länge des Krankheitszustands –, so zeigt ein einfacher Blick auf die Symptomatik einer typischen heftigen Influenzainfektion (siehe etwa unter „HNO-Ärzte im Netz“): Alle Symptome, die angeblich Covid-19 charakterisieren, treten auch, mit unterschiedlichster Heftigkeit – in Abhängigkeit vom Influenzavirus, vom Immunsystem und von anderen Umständen –, bei der Influenzagrippe auf. Bei „HNO-Ärzte im Netz“ werden sogar Lichtscheu und Geschmacksempfindlichkeit genannt, die häufig als ganz besonderer Hinweis auf Covid-19 genannt werden.

Und die Länge der Covid-19-Nachwehen? HNO-Ärzte im Netz nennen bis zu mehrere Wochen als Nachwirkungszeit einer Influenzainfektion.

 

Ergebnis

Bei allem Mitgefühl für alle im Bericht genannten Erkrankten – ihre Erkrankungen und Folgewirkungen können sehr wohl auch als klassische Grippeinfektionen verstanden werden. Was ja nicht dazu führen muss, die Erkrankungen nicht ernst nehmen zu müssen. Im Gegenteil. Unter ungünstigen Umständen, etwa instabiler sonstiger Verfasstheit der Patienten und/oder Vorerkrankungen, haben Influenzainfektionen immer wieder zum Tod der Betroffenen geführt!

Interessant ist übrigens: In dieser Grippesaison soll es außergewöhnlich wenige Influenzafälle gegeben haben. Könnte es nicht sogar sein, dass die meisten der Infektionsfälle, die durch den unseligen drostenschen PCR-Test als coronapositiv ausgewiesen sind, auch nur unerkannte oder falsch zugeordnete Influenzafälle sind? Sodass die Grippewelle in diesem Jahr – die ja insgesamt gesehen keine größere Amplitude als die in den vergangenen Jahren aufweist und kleiner ist als die von 2017/18 – nichts als eine Influenzawelle wäre, mit üblicher Beimischung anderer Virensorten, Rhinoviren und mehr Coronaviren vielleicht als sonst?

 

Bernd Lukoschik