Labyrinthtage der Fröbelschule – Kinder der 4. Klassen reflektieren ihre Grundschulzeit
Viernheim (CW)- Vielfältig und uralt ist das Labyrinth. Spannende Geschichten sind damit verknüpft: Von Minotaurus, dem es zum Gefängnis wurde , Theseus, der es besiegte und Ariadne, die an den roten Faden der Liebe glaubte. An vielen Orten der Welt taucht es auf: Auf griechischen Silbermünzen, auf den Marmorböden römischer Villen, als Grafito in Siedlungen wie Pompei.
Irrgärten in Frankreich und England werden in Parkanlagen gestaltet, Ureinwohner Amerikas flechten das Muster in Körbe, in Nordeuropa gibt es Frühlingstänze im Labyrinth auf Wiesen und Waldlichtungen, die großen Kathedralen des Mittelalters greifen die Symbolik auf als Pilgerweg und Ort der Betrachtung.
Bis in unsere Tage wird das Labyrinth zum Zeichen des Lebensweges mit seinen Wendepunkten, Zielen und Wegbegleitern.
Für die Vierten Klassen der Friedrich – Fröbelschule findet seit vielen Jahren zum Abschluss der Grundschulzeit der Labyrinthtag statt. Es ist ein Angebot der Schulseelsorge und dem Thema Rückblick, Abschied und Ausblick auf die Zukunft gewidmet.
Gemeinsam mit Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer geht die Klasse auf Entdeckungsreise: Was haben wir in den letzten vier Jahren erlebt und gelernt? Was hat meinen Weg ausgemacht? Wie waren wir als Klasse unterwegs? Welche Erlebnisse packe ich in meinen Erinnerungskoffer?
Eine große Labyrinthmatte kann entdeckt und „erlaufen“ werden, mit Bildern und Federn wird der gemeinsam erfahrene Lebensabschnitt gestaltet. Für einige Kinder etwas ungewohnt ist das Gestalten eines eigenen Labyrinths auf einer keinen Leinwand, doch alle stellen sich der Herausforderung, die Vorlage mittels Kohlepapiers auf die Leinwand zu übertragen und mit Geduld und Ruhe die entstandenen Linien mit einem dünnen Pinsel und Acrylfarbe nachzufahren.
Der Vormittag endet mit einem Labyrinthgang. Zu meditativer Musik durchqueren alle das Labyrinth. In der Mitte erwartet jedes Kind eine Muschel mit einem Ermutigungswort:
Mut, Stille, Ausdauer, Stärke, Nähe, Gelassenheit…. „Nehmt dieses Wort mit als guten Segenswunsch auf euren Weg. Ich wünsche euch, dass ihr genug davon haben möget, wenn ihr es dringend braucht“, lautet der Abschlusswunsch.
Die Klassen haben diese Auszeit am Ende des Schuljahres sehr genossen. Es ist sehr schön, die Marienkirche und das Pfarr – und Jugendheim für diese Veranstaltung nutzen zu dürfen.