Erste Hebamme erhält Zuschuss zur Erstausstattung – Sarah Göbel unterstützt Schwangere und junge Eltern im Ried, an der Bergstraße und im Odenwald

Froh über den Zuschuss für die Hebammen-Erstausstattung: Hebamme Sarah Göbel (rechts) im Gespräch mit der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz, das kurz vor der Corona-Pandemie stattfand.
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Kreis Bergstraße (kb) – Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr des Kindes bringen jungen Eltern wunderschöne Momente und tiefgreifende Erfahrungen, aber auch viele Fragen. „Hebammen und Entbindungspfleger leisten in dieser Zeit eine unglaublich wertvolle und unersetzliche Arbeit“, weiß die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. Die Suche nach einer Hebamme oder einem Entbindungshelfer für die Betreuung vor und nach der Geburt gestaltet sich für werdende Eltern jedoch zunehmend schwieriger – auch im Kreis Bergstraße. Denn oft mangelt es in diesem Bereich an versierten Fachkräften und auch an Nachwuchs. Um dem entgegenzuwirken, steht Gesundheitsdezernentin Stolz im intensiven Dialog mit den Bergsträßer Hebammen. Eine Anregung, die sie aus den kontinuierlichen Treffen aufgenommen hatte, brachte Stolz im vergangenen Jahr mit Erfolg im Kreisausschuss ein: Das Gremium beschloss im November 2019 einstimmig, dass Hebammen, die sich neu im Kreis Bergstraße niederlassen, einen Zuschuss zur Erstausstattung erhalten.

Noch kurz vor der Corona-Pandemie konnte die Vize-Landrätin mit Sarah Göbel die erste Geburtshelferin im Landratsamt begrüßen, die diese Förderung in Anspruch genommen hat: „Ich freue mich außerordentlich darüber, dass Sie sich im Kreis Bergstraße niedergelassen haben und dass wir Sie dabei unterstützen konnten“, begrüßte die Erste Kreisbeigeordnete die junge Hebamme herzlich. „Dass ein zweiwöchiges Praktikum in unserem Kreiskrankenhaus Sie zu Ihrer Berufswahl bewogen hatte, freut mich umso mehr.“ Während des Treffens zeigte Göbel der Dezernentin ihre Geburtstasche, in der sie alles, was eine Hebamme für ihre Arbeit braucht, verstaut – unter anderem ein Hörrohr und eine spezielle Babywaage. Diese wichtigen Utensilien hatte die Nachwuchsfachkraft unter anderem von der Finanzspritze des Kreises angeschafft.

Sarah Göbel hatte sich nach Ende ihrer Ausbildung im Oktober 2019 in Zwingenberg niedergelassen und ist von dort mit dem kompletten Leistungsangebot einer mobilen Hebamme tätig. Von Vorsorge und Begleitung während der Schwangerschaft über die Hausgeburt bis hin zur Nachsorge im Wochenbett berät und unterstützt sie werdende Mütter. Dabei mangelt es ihr nicht an Arbeit: Bereits sechs Hausgeburten betreute Göbel und unterstützt Mütter aus allen Teilregionen des Kreises. Sarah Göbel ist stark beeindruckt von der umfangreichen Vernetzung ihrer Berufskolleginnen und der Unterstützung im Kreis, dank derer sie sich gut aufgehoben und informiert fühlt. Gerne werde sie daher für den Kreis Bergstraße und die Rahmenbedingungen hier die Werbetrommel rühren. Sie weiß von anderen Hebammen, die mit ihr die Ausbildung gemacht haben, dass das in anderen Regionen nicht der Fall sei und ist daher umso glücklicher.

Diana Stolz sprach mit der jungen Hebamme auch über die aktuelle Hebammen-Situation im Kreis Bergstraße. Um den Beruf wieder attraktiver zu gestalten und die Rahmenbedingungen für die Hebammen und Entbindungspfleger zu verbessern, mache sich die Kreisspitze für dieses Thema stark. „Wir wollen mit unseren Aktivitäten zeigen, wie attraktiv und erfüllend dieser Beruf ist und dass sie diesen im Kreis Bergstraße unter bestmöglichen Voraussetzungen ausüben können“, betonte Diana Stolz. Gleichzeitig sollen auch die erfahrenen Hebammen Wertschätzung und Unterstützung erfahren. Dass die Weltgesundheitsorganisation WHO das Jahr 2020 zum Jahr der Pflegekräfte und Hebammen erklärt hat, begrüßt Stolz ausdrücklich: „Die Arbeit von Pflegekräften und Hebammen muss mehr Wertschätzung erfahren. Auch wir wissen um die schwierige Situation in diesen Bereichen und unterstützen nach Kräften, damit die Attraktivität dieser Berufe steigt und wir eine ausreichende Anzahl an bestens ausgebildeten Hebammen, Entbindungshelfern sowie Pflegerinnen und Pflegern in der Region haben.“