Uta Brandt ist seit gut einem Jahr als „PauLa“ in den NOVO-Gemeinden unterwegs.
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Kreis Bergstraße (kb) –  Seit ziemlich genau einem Jahr ist Uta Brand als psychosoziale Fachkraft auf dem Land (kurz „PauLa“) in den neun Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) – Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Grasellenbach, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach und Wald-Michelbach – unterwegs. Sie ist eine Art Gemeindeschwester, die insbesondere ältere Menschen dabei unterstützt, in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung weiterleben zu können. Außerdem setzt sie sich dafür ein, dass diese Menschen am sozialen Leben vor Ort teilnehmen können. Darüber hinaus berät „PauLa“ Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige zu Sturzprophylaxe oder Hilfe bei der Hauswirtschaft.

Die Stelle war zunächst auf ein Jahr begrenzt, nun steht jedoch fest, dass dieses Projekt fortbestehen wird: Durch den großen Erfolg, den die hessischen „Gemeindeschwestern“ im gesamten Land sind, hat das zuständige Gesundheitsministerium bekanntgegeben, dass die Förderung auch im kommenden Jahr weitergehen wird. Die Bergsträßer Kreisverwaltung, die Pionier war und als erste das Konzept der Gemeindeschwester umsetzte, stellte sogleich einen Folgeantrag und freut sich über den frisch eingetroffenen Bewilligungsbescheid. „Unsere ‚PauLa‘ arbeitet in allen neun NOVO-Kommunen und ist dort ein wahres Erfolgsmodell. Ich freue mich sehr, dass die Landesregierung die Wichtigkeit und den Gewinn dieses Angebots für die Menschen vor Ort durch die weitere Förderung bestätigt“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Wir möchten eine möglichst umfassende Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger unterstützen. Dabei ist unsere ‚PauLa‘ ein wichtiger Baustein, da sie älteren Menschen, die zuhause leben und nicht pflegebedürftig sind, niederschwellige Unterstützung bietet.“

Das Projekt „PauLa“ ist eine Kooperation von Land, Kreis und Kommune: Die Landesregierung übernimmt die gesamten Personalkosten, der Kreis als Arbeitgeber übernimmt die Fahrtkosten, hält den Dienstwagen vor und kümmert sich um die Ausstattung, wie beispielsweise Computer und Handy. Die Gemeinde Rimbach, als ein zentraler Ort im NOVO-Gebiet, stellt „PauLa“ das Büro zur Verfügung. Auch Bürgermeister Holger Schmitt lobte die Weiterführung des Projekts: „Die hohe Anzahl der bisherigen Kontakte von Hilfesuchenden zeigt die Wichtigkeit unserer ‚PauLa‘. Wir sind sehr froh, dass diese Hilfe, die ankommt, weitergeführt werden kann.“

Uta Brand hat als „PauLa“ im vergangen Jahr wertvolle Netzwerkarbeit geleistet und sich im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren in den NOVO-Kommunen vorgestellt. Sie besucht Menschen auf deren Wunsch hin in den eigenen vier Wänden und berät sie. Darüber hinaus haben Interessierte, die nach wie vor mobil sind, die Möglichkeit, die „PauLa“ zu ihren festen Sprechzeiten im Rathaus in Rimbach zu einem Beratungsgespräch zu treffen. „PauLas“ Einzugsgebiet entspricht dabei dem des 2017 gegründeten Netzwerks „NOVO“, das alle Beteiligten der medizinischen Grundversorgung im Vorderen Odenwald verbindet. Seit dem Start von „PauLa“ Ende Oktober 2018 hat Uta Brand über 1500 Telefonate geführt, fast 700 E-Mails versendet und annähernd 600 neue Netzwerkkontakte geknüpft. Außerdem hat sie in Schulungen über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel über das Thema „Sturzprophylaxe“ informiert. Darüber hinaus betreut sie insgesamt 99 Personen im gesamten NOVO-Gebiet. Dabei kam es bereits zu über 120 Hausbesuchen.