Landrat Engelhardt im Gespräch mit Bahn-Vorstand

Prof. Dr. Dirk Rompf, Mitglied des Vorstands der DB Netz AG, zuständig für Netzplanung und Großprojekte, Dr. Michael Meister MdB, Landrat Christian Engelhardt, und Gerd Dietrich Bolte, Regionalleiter Mitte DB Netz AG, haben im Landratsamt die geplante ICE-Neubaustrecke diskutiert.
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Kreis Bergstraße (kb) – Die Bahn-Neubautrecke zwischen Frankfurt und Mannheim ist notwendig. Der Personen- und Güterverkehr in Deutschland ist von dieser wichtigen Nord-Süd-Achse abhängig. Der Rhein-Main-Neckar-Raum, in dessen Herzen der Kreis Bergstraße liegt, ist ein äußerst wichtiges Nadelöhr im deutschen Verkehrswegenetz. Deshalb wurde das Bauvorhaben im Bundesverkehrswegeplan 2030 auch mit dem Zusatz „vordringlicher Bedarf“ eingestuft.

„Bei aller Notwendigkeit für das Bauvorhaben darf der Ausbau aber nicht zu Lasten der Menschen im Kreis Bergstraße und unserer natürlichen Ressourcen gehen,“ meint Landrat Christian Engelhardt zu dem Projekt. Seine Forderung an die Bahn lautet deshalb: Mensch und Natur zwingend zu berücksichtigen.

„In unserer Region gibt es einen starken Konsens, was die Neubaustrecke angeht. Und das ist keine Selbstverständlichkeit!“, findet Engelhardt. Er unterstützt deshalb auch Bürgerinitiativen wie „Mensch vor Verkehr“ in Einhausen und Lorsch sowie die BILA Lampertheim, die sich gegen die Zerstörung von Lebensraum für Mensch und Tier aussprechen. „Für uns steht fest, dass die Neubaustrecke mehrere Bedingungen erfüllen muss: An erster Stelle steht dabei der Lärmschutz für die Menschen in den angrenzenden Ortschaften. Weiterhin sollen landwirtschaftlichen Flächen und auch der Riedwald um Lampertheim erhalten bleiben. Nicht zuletzt sollen die Anwohner an den Bestandsstrecken auch eine Entlastung erfahren.“

Über diese Forderungen hat Landrat Engelhardt gemeinsam mit Dr. Michael Meister, MdB, vor kurzem im Landratsamt mit DB Netz-Vorstand Prof. Dr. Dirk Rompf sowie dem Regionalleiter Mitte der DB Netz AG, Gerd Diedrich Bolte, sprechen können. Rompf ist im Vorstand der DB Netz AG zuständig für Netzplanung und Großprojekte.

„Den Vertretern der Bahn konnte aufgezeigt werden, was hier an der Bergstraße geschieht, und sie zeigten Verständnis für unsere Forderungen. Für uns ist wichtig, dass die Bahn alle Varianten und insbesondere unsere Forderungen aus der sogenannten „Konsenstrasse“ ernsthaft prüfen wird.“ Engelhardt ist davon überzeugt, dass die regionalen Akteure mit der Konsenstrasse einen guten Vorschlag für die zukünftige Linienführung gemacht haben: „Wir wollen gerne nachhaltige und moderne Mobilität fördern, dies aber in Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen, der Landwirtschaft und der Natur vor Ort! Ich werde mit der Bahn weiter im Dialog bleiben und dabei die Interessen unserer Region vertreten“, machte Engelhardt deutlich.