Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz freut sich gleich zwei  Förderbescheide an die AWO Viernheim zu übergeben

Foto:Vo
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Viernheim (Vo) – „So wie heute, dies sind meine schönsten Termine, Kitas bei ihren Projekten zu unterstützen und die Förderbescheide zu übergeben. Bereits schon viermal, allerdings auch das letzte mal werden Förderbescheide vom Kreis Bergstraße übergeben. Ich bin dankbar für dieses Programm, insgesamt haben wir bisher rund 90 Projekte gefördert und über 440.000 Euro investiert. Für jeden von uns war die Corona-Pandemie schlimm, aber gerade die Kinder hat es noch mehr verändert, die Kinder haben ein ganz anderen Zeitbegriff, wie wir Erwachsene. Wir waren uns einig, das Geld soll direkt an die Basis. Mit dem Programm „Aufholen nach Corona“haben wir eine bunte Vielfalt an Projekten gefördert. Was Vorort geleistet wurde, ist unglaublich, die Pandemieauswirkungen werden uns noch länger begleiten. Ich möchte DANKE sagen, dass sie alle sich Gedanken gemacht haben, und wir viele Kinder glücklich gemacht haben oder noch machen werden. Kontakte mit Gleichaltrigen, Sport und Bewegung, Spielen und Austausch in der Gruppe, Kultur und Reisen waren teilweise reduziert. Mit dem „Aktionsprogramm für Kinder und Jugendliche – Aufholen nach Corona“ soll möglichen Auswirkungen dieser Einschränkungen entgegengewirkt werden. Im Rahmen dieses Aktionsprogrammes werden auch zwei Projekte der Arbeiterwohlfahrt Viernheim e.V. (AWO) gefördert. Die Förderung betrifft das „Zirkusprojekt mit Zirkus Palleti“ im Familienzentrum Kirschenstraße und das „Walderlebnis mit einer Naturpädagogin“ in der Kita AWO-Kinderdörfel“, so Diana Stolz.

„Was sich in vielen Studien und Untersuchungen zu den Folgewirkungen der Coronapandemie bei Kindern herauskristallisiert hat, kann auch das Mitarbeiterteam des AWO Familienzentrums Kirschenstraße bestätigen: Die Coronapandemie und die damit verbundenen Einschränkungen der sozialen Kontakte, den eingeschränkten Möglichkeiten der Bewegung und Mobilität, der Unterbrechung von gewohnten Lebensmustern hat ihre Spuren bei den Kindern hinterlassen. Viele Kinder weisen einen signifikant höheren Förderbedarf bei Sprache, bei Grob – und Feinmotorik und einen höheren Aufmerksamkeits – und Zuwendungsbedarf bei der sozialen und emotionalen Entwicklung wie vor der Pandemie auf.

Im AWO Familienzentrum Kirschenstraße war man daher dankbar mit Fördermitteln aus dem Topf „Aufholen nach Corona“ als zusätzliche Maßnahme ein Zirkusprojekt mit Zirkus Paletti aus Mannheim anbieten zu können.

Zirkus macht Spaß und die Kinder lernen „nebenbei“ eine Menge fürs Leben. Denn wie kaum ein anderes Medium bietet ein Zirkusprojekt im Kindergarten eine Fülle von pädagogischen Möglichkeiten:

  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Steigerung des Selbstwertgefühls
  • Erweiterung der eigenen Grenzen
  • Förderung von Kooperation und Vertrauen
  • Einschätzen der eigenen Stärken und Schwächen
  • Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Sprachförderung durch Kommunikation mit den anderen Kindern (z.B. beim Einstudieren einer gemeinsamen Zirkusnummer)

Das Zirkusprojekt wird von 3 Artisten des Zirkus Paletti und 6 Mitarbeitern des AWO Familienzentrums betreut. Es startet in der Woche vom 9.10.-13.10.2023, täglich von 9-12 Uhr im Zirkuszelt auf dem Außengelände des AWO Familienzentrums. Teilnehmen werden 50 Kindergartenkinder, davon alle Schulanfängerkinder. Am Ende der Projektwoche findet am Freitag, den 13.10.2023, um 15.00 Uhr eine große Zirkusvorstellung im Familienzentrum statt zu der alle Kinder, Eltern und Interessierte eingeladen werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Projekt auch nach der Projektwoche fortgesetzt um auch anderen Kinder die Möglichkeit zu bieten, sich als Zirkusartist auszuprobieren. Wir bedanken uns recht herzlich bei Ihnen Frau Stolz, daß unser Projekt gefördert wird„, so Thomas Sebert Leiter des AWO Familienzentrums. Das AWO Familienzentrum durfte sich über eine Förderung in Höhe von 4950.00 Euro freuen.

„Draußen sein“ hat durch die Einschränkungen und Hygieneempfehlungen in der Corona-Zeit eine große Bedeutung bekommen (Reduzierung der Gruppengrößen und des Ansteckungsrisikos, aber auch mehr Unbeschwertheit im Freien). Alle Gruppen waren viel unterwegs, da die Einrichtung Kinderdörfel direkt am Feldrand liegt und auch der Wald fußläufig in 10 min zu erreichen ist.

Die Natur bietet zudem einen immer vorbereiteten Raum und ein buntes Angebot am Buffett der Möglichkeiten. Auch im Hinblick auf die begonnene Kitakrise und den Fachkräftemangel werden Natur-Erkundungs-Touren eine große Bedeutung bekommen.

„Draußen und Unterwegs sein“ hat viele positive pädagogische Effekte. Hier ein paar Beispiele:

  • Stressreduzierung / Reizminimierung für Kinder und Erwachsene
  • Kinder dürfen auch mal laut sein, sich bewegen und „ungenormte“ motorische Erfahrungen machen
  • Vorbereiteter pädagogischer Raum – Angebote finden den Menschen, der mit offenen Augen kommt
  • Es bieten sich zahlreiche Situationen um als pädagogische Fachkraft kindliches Verhalten und Gruppenprozesse zu beobachten und besser zu verstehen
  • Es gibt keine Störungen wie z.B. Telefone etc: Beziehung pur, im Dialog sein, viele Sprachanlässe

Fazit: Regelmäßige Ausflüge in die Natur wurden beibehalten, als Bereicherung erlebt und systematisiert.

Wir beobachten Veränderungen nach Corona:

Nun werden die aufgenommen, die die Welt kennengelernt haben, als viele Familien sehr isoliert waren. Wald-Exkursionen sind gut geeignet, um eine Gruppe zu stabilisieren und unterstützt bei Gruppenfindungsprozessen (z.B. aktuell in der Eingewöhnungszeit am Anfang des Kiga-Jahres).

Da Partizipation im Kinderdörfel groß geschrieben wird, ist oft der Weg das Ziel und es steht im Vordergrund, sich gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckungsreise zu begeben.

Doch auch Grenzen sind uns bewusst geworden: z.B. Fehlt uns noch naturpädagogisches Wissen + Kenntnisse darüber, was eine Gruppe im Wald darf und was nicht (Gefahrenquellen im Wald). Was sagt der Förster?

Umweltgedanke: Kinder dürfen den Wald und die Natur überhaupt als schützenswerten Ort und kostbaren Lebensraum kennenlernen. Nachhaltigkeit. Sensibilisierung für zukünftige Lebenseinstellung.

Wunsch nach fachlicher Begleitung kam aus dem Team: Multiplikatorenschulung und anschließender Verstätigung im pädagogischen Alltag: „Achtsame Naturerlebnis-Reisen anstatt Spielplatzausflüge“ – Qualitätssteigerung!. Auch ich möchte mich auch im Namen des Teams bei Ihnen Frau Stolz recht herzlich für die Unterstützung bedanken“, so Andrea Daniel, Leiterin des Kinderdörfels. Das AWO-Kinderdörfel freute sich über 5500.00 Euro für ihr Natur-Projekt.

„Auch ich möchte mich im Namen des kompletten Vorstands der AWO bei Ihnen, Frau Stolz, bedanken. Danke das es so toll geklappt hat, Geld nehmen wir immer gerne. Alle unsere Teams wurden von der Pandemie geprägt und haben großartiges geleistet, auch hierfür möchte ich mich nochmals recht herzlich bedanken“, betonte Jutta Schmiddem die AWO-Vorstandsvorsitzende.