Zum „Tag des Europäischen Notrufs“ spricht Fachbereichsleiter der Rettungsleitstelle Jens Hake und Landrat Christian Engelhard

 Heppenheim (Vo) – Viele Bürger wissen nicht, dass sie über die 112 in allen EU-Ländern eine Rettungsleitstelle erreichen. Der „Tag des Europäischen Notrufs“ ist der 11.Februar und alle Bürger sollen informiert werden und auch die 5 W-Fragen kennen. Der Hintergrund für diesen Tag ist, dass wenn man sich im Europäischen Ausland aufhält, auch die Notrufnummer weiß.

Schon kleine Kinder sollten die Notrufnummer und das entsprechende Verhalten im Notfall kennen, mit dem üben kann man nicht früh genug anfangen, schon öfter wurden Eltern oder Großeltern gerettet, weil die Kinder genau wissen was zu zun ist.

Zu beachten gilt, nur die Notrufnummer 112 wählen, wenn es sich zum Beispiel um ein Feuer oder einen medizinischen Notfall handelt. „Leider gehen bei der Rettungsleitstelle Bergstraße öfter Anrufe ein, bei denen es sich nicht um einen Notfall handelt sondern die zum ärztlichen Bereitschaftsdienst müssten, da keine Gefahr für Leib und Leben besteht“, so Hake. Im Jahre 2019 wurden insgesamt 1477 Fehlanrufe zum Beispiel Fieber oder Schmerzen von der Leitstelle Bergstraße an den ärztlichen Bereitsschaftsdienst weiter gegeben. Solche Fehlanrufe belasten das Notrufsystem, so das wirkliche Notfälle mitunter nicht gleich entgegen genommen werden können, und oft handelt sich bei lebensbedrohlichen Notfällen um Sekunden, die über das Leben entscheiden.

Seit Herbst letzten Jahres verfügt die Rettungsleitstelle über das System „Advance mobil location“ (AML), sobald mit einem Smartphone die 112 gewählt wird, ploppt eine Karte am Bildschirm auf, die anzeigt, von wo der Notruf abgegeben wurde. Wahrscheinlich fragt der Leitstellendisponent, was der Anrufer sieht, wenn er sich umschaut, damit kann er den Ort noch genauer einschränken. Der Standort wird nur für den kurzen Moment des Telefonates angezeigt und nach kurzer Zeit wieder aus dem Leitstellensystem gelöscht, im nach hinein kann man die GPS Daten auch nicht zurück verfolgen. Die GPS Daten werden beim Anruf der 112 automatisch übertragen, dies kann man auch nicht in seinen Einstellungen seines Smartphone ändern. „Diese neue Technik ist bei Notfällen sehr hilfreich, vorallem auch in Urlaubsgebieten, zu denen der Kreis Bergstraße auch gehört“, so Engelhard und Hake. Bis auf 15 Meter genau, können mit dem AML, die GPS Daten ermittelt werden. Somit entfällt die erste W-Frage eigentlich schon.

Die 5 W-Fragen:

Was ist passiert? Wer ruft an? Wann ist es passiert? Wie viele Verletzte? und Warten auf Rückfragen?