Gewalt kommt mir nicht in die Tüte! – Kreis und Bürgermeister sagen „NEIN zu Gewalt an Frauen“

Vizelandrätin Diana Stolz (Mitte) stellte gemeinsam mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Bergstraße, Nicole Schmitt und Melanie Knauf (rechts), die neue Brötchentüte vor.
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Vizelandrätin und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (vorne, Mitte) mit allen Kooperationspartnern der Brötchentütenaktion.
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Beim „Arbeitseinsatz“ für den guten Zweck: Landrat Christian Engelhardt (rechts) mit Bäckermeister Uwe Brehm und Bäckermeisterin Annick Brehm in der Bäckerei Brehm in Mörlenbach.
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Viernheim (kb.) – Am 25. November 2018 findet der jährliche internationale Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“ statt. Aus diesem Anlass setzt der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt im Kreis Bergstraße die kreisweite Brötchentütenaktion mit dem Slogan „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte! Schau hin – tu was!“ fort. Vize-Landrätin und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz stellte gemeinsam mit dem Arbeitskreis sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Kreis die diesjährige Aktion vor. In diesem Jahr steht der Satz „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“ in zehn verschiedenen Sprachen auf der entsprechenden Tüte. „Dieser Satz ist nicht nur eine klare Wertehaltung, sondern ein Bekenntnis für uns: Gewalt ist nicht akzeptabel“, betonte Stolz. „Dabei ist es vollkommen egal, um welche Art von Gewalt es sich handelt – körperliche, psychische oder ökonomische. Gewalt kommt uns generell nicht in die Tüte!“

Das Besondere: Auf der Rückseite der Tüte befinden sich Kontaktdaten von Hilfsorganisationen. „Die Tüte transportiert wertvolle Informationen“, so Landrat Christian Engelhardt.

„Häusliche Gewalt kann es in allen Schichten geben, sie kommt auch in den so genannten besten Familien vor“, hebt das Verwaltungsoberhaupt hervor. Und weiter: „Für viele Betroffene fängt der Tag nach einer schlimmen Nacht morgens mit dem Gang zum Bäcker an. Durch die Brötchentüten kommen sowohl das Thema als auch entsprechende Hilfsangebote im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch. Die Brötchentüte kann dann eine Art Aufmunterung sein, den Teufelskreis von Gewalt zu durchbrechen.“ so Landrat Christian Engelhardt. Die Aktion diene zudem dazu, häusliche Gewalt zu enttabuisieren und zu sensibilisieren.

Wie wichtig es sei, über dieses Thema zu sprechen, zeigten die Zahlen: So habe etwa jede vierte Frau in Deutschland bereits Gewalt in ihrer aktuellen oder einer früheren Beziehung erlebt, aber nur ein Drittel der Frauen hätte sich Hilfe geholt. Auch die Bürstädter Bürgermeisterin Bärbel Schader betonte: „Diese Zahlen tun weh! Die eigenen vier Wände sollten eigentlich ein sicherer und geschützter Raum sein und selbst dort werden Personen zutiefst verletzt. Wir müssen gemeinsam laut sein und ein Zeichen setzen.“

Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr wieder zahlreiche Aktionen, die auf das Thema Gewalt aufmerksam machen sollen. Eine ist der Verkauf von Brötchen in den neuen Brötchentüten in verschiedenen Bäckereien. Diese wird auch in diesem Jahr wieder von Landrat Christian Engelhardt, der Ersten Kreisbeigeordnete Diana Stolz sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreises Bergstraße unterstützt.

Abgesehen davon wird vom 22. Oktober bis 23. November die Ausstellung „Echt fair“ in der Lampertheimer Alfred-Delp-Schule gezeigt. Dies ist eine interaktive Ausstellung für Kinder und Jugendliche zur Gewaltprävention. Diese Ausstellung findet am 23. November um 11:00 Uhr ihren Abschluss mit einer Veranstaltung, an welcher sich auch die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz beteiligt.

Außerdem hissen um den Aktionstag die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im gesamten Kreis die Fahnen von TERRES DES FEMMES „frei Leben ohne Gewalt“. Die entsprechende Aktion des Landkreises findet unter Beteiligung der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz am 22.11.2018 statt.