Foto: Dr. Peter Dresen

Viernheim (MS) – Schon kurz vor Ostern ist in diesem Jahr recht früh die Nachtigall aus ihrem Winterquartier im tropischen Afrika zu uns nach Viernheim zurückgekommen.

In den Feldhecken, am Waldrand oder am Bannholzgraben ist jetzt der unverwechselbar Gesang der Nachtigall zu hören. Besonders leidenschaftlich und unermüdlich am Morgen und dann gegen Abend bis in die Nacht hinein.
Der Gesang der etwa Amsel-großen, braunen Vögel ist aus vielen Strophen dicht gereihter Einzel- oder Doppeltöne zusammengesetzt. Dabei wechseln sich längere Strophen immer wieder mit kurzen völlig, anders klingenden ab. Besonders typisch für den Gesang der Nachtigall ist auch das legendäre Schluchzen, ein lang gezogenes Flöten absteigender Töne und der berühmte Nachtigallenschlag, der an eine Coloratoursängerin erinnert.

Der Gesang der Nachtigall dient, wie bei anderen Vogelarten auch, zum Anlocken paarungswilliger Weibchen. Übrigens singen Nachtigallen trotz ihres Namens auch tagsüber. Bei den Tagessängern geht es jedoch wohl weniger darum, das Herz eines Weibchens zu erobern, sondern vielmehr darum, das eigene Revier gegen männliche Rivalen akustisch abzugrenzen.

 

Die Nachtigallen brüten bodennah im Mai und Juni im Gebüsch und in Hecken und verlassen uns bereits wieder gegen Ende des Sommers.

Dr. Peter Dresen