Kleiner Workshop – große Wirkung – Bürgernetzwerk diskutiert mit Bürger*innen über Parkkampagne „ Alle brauchen Platz“
Viernheim (Bürgernetzwerk) – Die Wählerinitiative Bürgernetzwerk Viernheim lud interessierte und betroffene Bürger*innen zu einem Workshop und Austausch über die derzeitige Kampagne der Stadt zum Gehwegparken ein. Rund Bürger*innen fanden sich dazu ein, für einen Workshop ein gutes Maß, so die Veranstalter vom Bürgernetzwerk.
Meinungen und Argumente der Bürger*innen wurden zusammengetragen und kritisch-konstruktiv hinterfragt. Wie in der Politik, sind sich auch Bürger*innen nicht immer einig, was gut in der Sache ist zum Abwägen von Positionen und gegenseitigen Verständnis.
Einig waren sich die teilnehmenden Bürger*innen in der Kritik am Umgangsstil der Verwaltung mit der betroffenen Bürgerschaft sowie im Meinungsbild, dass es tatsächlich im ruhenden wie fahrenden Verkehr weniger Rücksicht gäbe. Gewünscht hätte man sich, dass die Meinungen der Bürger seriös und ernsthaft einbezogen worden wären. Denn nicht in jeder Straße wird Handlungsbedarf gesehen, weil sich nachbarschaftliche, informelle Regelungen bewährt haben, z.B. in Sackgassen. Dem gegenüber gibt es Fälle, in denen Anwohner ihre Fahrzeuge auf eigenen Grundstück parken, jedoch durch die neue Regelung Probleme mit dem Herausfahren bekommen, weil die weiter in der Straße parkenden Autos den Radius zu sehr verengen. Außerdem wurde die Frage gestellt, was sich positiv verändern sollte, wenn die Parkplätze entfallen. Wobei beim Thema Begrünung die Meinungen zwischen Bürgerschaft und Bürgernetzwerk etwas auseinander gingen.
Insbesondere die Gehwegbereite von 1,30m wurde als willkürlich gesetzt empfunden. Empfohlen wird eine gemeinsame Konvention unter Beteiligung aller Betroffenen über die minimal anzusetzende Gehwegbreite.
Als weitere Problemparker wurden Dauerparken wie Campingbusse. Lieferwagen und Geschäftsfahrzeuge identifiziert. Begrüßt würde, wenn hierfür außerhalb Sammelplätze bereitständen.
Kontrovers diskutiert wurden Einwohnerparkplätze hinsichtlich der Garantie, die bezahlten Parklätze auch verfügbar zu haben sowie der Gebühren hierfür. Auch hierbei empfiehlt sich eine Konvention über einen akzeptablen Preis, um ein solches Angebot ggf. auch Akzeptanz zu verschaffen.
Sammelgaragen als Ersatz hätten nur dann eine Chance auf Akzeptanz, wenn sie in Nähe der Wohnstätte wären. Anzudenken wären deren Anlage als Tiefgarage oder als Parkdeck mit mehreren Ebenen, etwa vergleichbar dem RNZ-Parkhaus. Allerdings würde diese hohen Investitionen bedingen.
Als weitere Alternative kam das Car-Sharing als gemeinsame Nutzung eines Fahrzeuges durch viele Nutzer zur Diskussion. Als mittelfristige Lösung käme dies in Betracht, sofern der Standort der Fahrzeuge auch sich in Nähe der Wohnstätte befände. Vorgeschlagen wurde, dass die Stadtwerke mit den neuen Nutzergruppen eine Beteiligung zur optionalen Ausgestaltung für eine erhöhte Annahme durchführen sollten (Standort, Preise, Nutzungsbedingungen, Fahrzeugtyp u.a.).
Nach gut vier Stunden endete der Workshop in freundlicher Atmosphäre und gegenseitigen Respekt vor den vielen Meinungen. Das Bürgernetzwerk bedankt sich bei den teilnehmenden Bürger*innen und wird deren Meinungsbild in die politische Diskussion einzubringen versuchen.
bürgernetzwerk viernheim