Foto: Jusos Bergstraße

Bergstraße (Jusos) – Die Jusos Bergstraße haben einen neuen Vorstand. Bei ihrer Jahreshauptversammlung im Einhäuser Bürgerhaus am Mittwoch vergangener Woche wählten die Mitglieder der SPD-Jugendorganisation nicht nur ihre neue Leitung, sondern stimmten sich auch auf das kommende Geschäftsjahr ein. Einstimmig gewählt wurden nach einem kurzen Tätigkeitsbericht Mika Hoffmann als Vorsitzender, Marlene Pfeifer und Alexander Fritz zu stellvertretenden Vorsitzenden, Félix Noé als neuer Kassierer und Aylin Erdogan als Schriftführerin. Als Beisitzer:innen komplettieren den Vorstand Lara Strubel, Alexandra Kotlyarska und Lorenz Fery.
Inhaltlich im Vordergrund steht im kommenden Geschäftsjahr zunächst der Landtagswahlkampf. Und so waren auch die beiden Kandidatinnen der SPD in den Wahlkreisen Bergstraße West und Bergstraße Ost, Simone Reiners und Josefine Koebe, Gäste der Jusos.
Simone Reiners, Landtagskandidatin, Vorsitzende der Jusos Bensheim, Heppenheim und Zwingenberg und Kreistagsmitglied berichtete zu einem aktuellen Thema aus dem Kreistag. Ein von der SPD-Fraktion eingebrachter Antrag zum Thema kostenfreie Menstruationsartikel auf Schultoiletten, der auf eine Initiative der Kreisschüler:innenvertretung zurückgeht, wurde von der Koalition aus CDU und Grünen zusammen mit der AfD abgelehnt. „Die Koalition auf Kreisebene ist hier ein Abklatsch der Landesregierung. Die Grünen widersprechen sich selbst und ignorieren ihre eigenen Forderungen und Ideale, nur um an der Macht zu bleiben. Progressive Politik für junge Menschen hat so keinen Platz. Das müssen wir als SPD ändern. Das gilt sowohl für den Kreis, als auch für die Landespolitik. Nach fast 25 Jahren ist hier Veränderung nötig!“
Für Josefine Koebe, die mit ihrem 35. Geburtstag erst kürzlich in ihr letztes Juso-Jahr startete, fühlt es sich noch nicht weit her an, dass sie sich selbst als Schulsprecherin für mehr Räume von und für
Jugendliche einsetzte. Als ehrenamtliche Stadträtin ist ihr das Sichtbarwerden von jugendlichen Interessen nach wie vor ein Herzensthema. Der demografische Wandel bereite ein dringliches Argument, das Mindestalter für die Teilnahme an Wahlen abzusenken. In Hessen wurde eine schon 1998 eingeführte Absenkung des Kommunalwahlalters auf 16 Jahre unter Roland Kochs Landesregierung ein Jahr später wieder abgeschafft. Im Gegensatz zu den Konservativen spreche die SPD jungen Menschen die nötige Reife zu, über ihre Zukunft mitbestimmen zu dürfen. Studien zeigten, dass dieses jugendliche Mitbestimmungsrecht auch mit höherem politischem Interesse und politischer Bildung einhergehe.
Der alte und neue Vorsitzende der Jusos Mika Hoffmann warf in seiner Rede auch einen Blick auf das allgemeine politische Geschehen und verwies auf das Erstarken der AfD und das gewandelte politische Klima, das immer stärker an die Kulturkampf-Rhetorik aus den USA erinnere. Dem müsse man eine klare sozialdemokratische Vision entgegensetzen. Ziel müsse es bleiben, eine Gesellschaft zu schaffen, an der alle teilhaben können. Denn nur eine starke Zivilgesellschaft könne sich den rechtspopulistischen Bedrohungen widersetzen.