Die Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße ist im vergangenen Jahr zu 105 Einsätzen gerufen worden. Dabei wurden an 87 Einsatztagen insgesamt 6286 Kilometer zurückgelegt, wie aus der jetzt vorgelegten Jahresbilanz hervorgeht.

Foto: Ev.Dekanat

Heppenheim /Kreis Bergstraße (Ev.Dekanat) – Die in der Notfallseelsorge ehrenamtlich Engagierten leisteten bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Unfällen mit Todesfolge, plötzlichen Erkrankungen, Suizid oder der Überbringung von Todesnachrichten Erste Hilfe für die Seele. Die meisten Einsätze gab es mit 23 in Bensheim, gefolgt von Lampertheim (13) sowie Lorsch und Viernheim (jeweils 10).

2020 sei ein Jahr der besonderen Herausforderungen gewesen, erklärte die Leiterin der Notfallseelsorge, Pfarrerin Karin Ritter. Im ersten Lockdown in der Zeit vom 23. März bis 24.Mai hätten die Einsätze vor Ort ausgesetzt werden müssen. In dieser Zeit sei nur eine telefonische Beratung möglich gewesen. „Dabei ist deutlich geworden, dass Menschen in akuten seelischen Krisen einen persönlichen Kontakt und direkte Ansprache benötigen.“

Erschwerend kam nach ihren Angaben hinzu, dass rund ein Drittel der Teammitglieder seit März pausieren mussten, da sie einer Risikogruppe angehören, Das übrige Team habe die Rufbereitschaft rund um die Uhr schultern müssen. Sechs Ehrenamtliche seien aus persönlichen oder Altersgründen aus dem Team ausgeschieden. „Es ist daher erfreulich, dass wir im Sommer acht neue Ehrenamtliche für die Mitarbeit gewinnen und ausbilden konnten, so dass das Team mit nunmehr 67 Personen gut aufgestellt ist“, betonte Karin Ritter.

Und noch eine Neuerung habe es in 2020 gegeben. Die bisher genutzten hellblauen Einsatzjacken der Notfallseelsorge seien nicht mehr lieferbar. „Wir haben uns daher entschlossen, nach und nach auf die bundesweit einheitliche Farbe violett für die Einsatzjacken zu wechseln“, teilte Pfarrerin Ritter mit, die ihr Büro im Heppenheimer Haus der Kirche, dem Sitz des Evangelischen Dekanats Bergstraße, hat. Sie bedankte sich bei dem Förderverein für die Unterstützung, der im vergangenen Jahr mit 136 Mitglieder einen neuen Höchststand verzeichnete.