Studierende der Hochschule Darmstadt erarbeiten Entwürfe für eine nachhaltig und zirkulär gebaute Grundschule -Kooperation des Kreises Bergstraße und der Hochschule -„Kreislaufwirtschaft kann in der Praxis funktionieren“

Die Architekturstudentinnen Alina Zeth (links) und Gamze Findik (rechts) präsentierten mit ihrem Entwurf „Lerncluster“ eines der besten Entwurfsprojekte für zirkuläres Bauen bei einer Bergsträßer Grundschule.
Foto: KB

Kreis Bergstraße (kb)-Wie sehen die Schulgebäude von morgen aus? Wie können Architekten Aspekte der Nachhaltigkeit und des zirkulären Bauens bereits in der Planungsphase berücksichtigen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich jüngst Architekturstudierende der Hochschule Darmstadt im Auftrag des Kreises Bergstraße. In ihrem dritten „Entwurfsprojekt“ sollten die angehenden Architektinnen und Architekten den Neubau einer Bergsträßer Grundschule entwerfen und dabei Bauteile aus alten Schulgebäuden im Sinne des zirkulären Bauens wiederverwenden. Denn: Viele Bauteile unserer Gebäude können recycelt werden. Das spart nicht nur Kohlenstoffdioxid-Emissionen und Ressourcen, sondern reduziert auch Abfall und in Folge dessen auch hohe Deponiekosten.

 

„Ihre Entwürfe sind hervorragende Beispiele für nachhaltiges und zirkuläres Bauen und ein großartiger Schritt in Richtung Bauen der Zukunft“, ist Landrat Christian Engelhardt überzeugt. „Mein herzlicher Dank geht an die Studierenden für die spannenden Ideen und kreativen Entwürfe. Mit Ihren innovativen und kreislauffähigen Ansätzen zeigen Sie, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktionieren kann.“ Die Gruppe aus 14 Studierenden fertigte insgesamt zwölf Entwürfe an. Besonders hervor stachen dabei vier Entwürfe, die besonders kreative und zirkuläre Ansätze zeigen.

 

Die Idee für die diesjährige Aufgabe im Kurs „Entwurfsprojekt“ der Hochschule Darmstadt entstand durch den Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft des Kreises Bergstraße und das Projekt „Regionale Kreislaufwirtschaft im Kreis Bergstraße“. Das Projekt wird im Rahmen der Pilotaktion „Circular Rural Regions – Regionale Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Der Kreis Bergstraße ist dabei eine von deutschlandweit nur fünf Modellregionen. Ziel des Projekts ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Region Bergstraße zu fördern.

 

Als erste Grundlage hat der Kreis Bergstraße eine Potenzialstudie über das Förderprojekt in Auftrag gegeben, die bei den Unternehmen und Akteuren aus dem Kreis die Herausforderungen und Potenziale für die lokale Kreislaufwirtschaft untersucht. Basierend auf den Ergebnissen werden zielgruppenspezifische Angebote erarbeitet. Dies können Schulungen, Handreichungen oder Vernetzungsmöglichkeiten sein. „Mit dem Projekt möchte der Kreis Bergstraße dazu beitragen, das wichtige Thema einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft verstärkt in die Breite zu bringen. Bedeutsame Bauprojekte im Kreis gibt es bereits, beispielsweise der Bau des MINT-Zentrums in Bensheim. Die Vorteile und den Mehrwert des zirkulären Bauens möchten wir gerne noch stärker kommunizieren“, betont Landrat Christian Engelhardt.

 

Die Kooperation mit der Hochschule Darmstadt bei den Entwurfsprojekten war ein erster Vorstoß, zirkuläres Bauen bei der Entwicklung neuer Gebäude stärker mitzudenken. Derzeit ist nicht geplant, die Entwürfe der Darmstädter Studierenden baulich umzusetzen. Sie zeigen jedoch, was unter den Aspekten des zirkulären und nachhaltigen Bauens möglich ist und liefern damit hilfreiche Ansatzpunkte für einen späteren Entwurf.