Der Heppenheimer Stadtverordnete Yannick Mildner möchte das das Modell „Vermiete doch an die Stadt“ umsetzten und hat hierzu einen entsprechenden Antrag eingereicht.
Foto: Yannick Mildner

Heppenheim (Yannick Mildner) – DIE LINKE in Heppenheim möchte für mehr sozialen und bezahlbaren Wohnraum sorgen. Dazu soll das Modell „Vermiete doch an die Stadt“ umgesetzt werden, welches aus Viernheim stammt und kürzlich auch in Bensheim beschlossen wurde. Der Heppenheimer Stadtverordnete Yannick Mildner hat hierzu einen entsprechenden Antrag eingereicht.

Unter dem Motto „Vermiete doch an die Stadt“ hat die Stadt Viernheim vor knapp 2 Jahren ein entsprechendes Modell mit Erfolg gestartet. Ziel ist es, private Vermieter zu gewinnen, die bereit sind, ihre freien Wohnungen an die Stadt als sozialen Wohnraum zu vermieten. Damit wird das Risiko eines Mietausfalles bzw. von nicht bezahlten Mietschäden ausgeschlossen, da die Stadt der Mieter ist. Die Stadt ist in allen Belangen erster Ansprechpartner für den Vermieter. Auch bei der Auswahl der Untermieter kann der Wohnungseigentümer mitbestimmen. Auf Wunsch können befristete oder unbefristete Mietverträge mit der Stadt geschlossen werden. Die Mietpreise sollten sich allerdings in angemessenem Umfang bewegen und die Wohnungen in einem ordentlichen Zustand sein. Laut Pressemitteilung der Stadt Viernheim sind zwei Jahre nach Beginn der Initiative 41 Wohnungen an insgesamt 138 Personen vermittelt worden.

Im Idealfall ist eine 100%ige Kostendeckung gewährleistet, da die Miete bei der Stadt lediglich ein durchlaufender Posten ist. Die Stadt tritt gegenüber dem Vermieter als Vertragspartner auf und bezahlt die Miete. Die Stadt gibt die Mietkosten an die Untermieter weiter, die ihre Mietzahlung vom Jobcenter/Sozialamt erhalten oder von ihrem Einkommen (und ggf. Wohngeldzuschuss) finanzieren. Aufgrund von Unterschieden im Mietpreis zum erstattungsfähigen Mietpreis von Seiten des sozialen Leistungserbringers bleibt eine Unterfinanzierung bzw. Bezuschussung durch die Stadt nicht aus. Die Stadt Bensheim, die das Modell kürzlich eingeführt hat, geht von einer Refinanzierungsquote von 95% aus. Dies deckt sich mit den Erfahrungen aus Viernheim, wo die Refinanzierungsquote nach zwei Jahren bei ebenjener Zahl liegt.

„Wohnraum ist ein begehrtes Gut, insbesondere bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Aus diesem Grund müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern“, so Stadtverordneter Mildner. Das Modell könne hierbei einen wichtigen Beitrag leisten.