Heidelberg: Schockanrufer erbeutet über 30.000 Euro – Zeugen dringend gesucht!
Heidelberg (ots/Polizeipräsidium Mannheim) – Am Montag (6.3.23) gegen 11.20 Uhr erhielt eine 66-Jährige einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten, der vorgab, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe bei dem eine Person gestorben sei. Weiter wurde die angerufene 66-Jährige mit einer weinenden Frau verbunden, die sich weinerlich als die Tochter ausgab die nun dringend Hilfe bräuchte. Um eine Gefängnisstrafe für die angebliche Tochter abzuwenden, müsse ein fünfstelliger Kautionsbetrag bezahlt werden. Die Angerufene, die glaubte, tatsächlich ihrer Tochter zu helfen, hob daraufhin mit ihrem Ehemann über 30.000 Euro ab. Anschließend begab sich das Ehepaar auf Weisung der Betrüger, die durch ständigen telefonischen Kontakt weiter Druck auf die beiden ausübten, zum vereinbarten Treffpunkt der Geldübergabe.
Auf dem Parkplatz eines Elektrofachmarkts in der Hebelstraße sollte das Geld gegen 13 Uhr an einen Abholer übergeben werden. Eine Übergabe scheiterte aber zunächst aus Argwohn des Ehemanns. Die Telefonbetrüger drohten daraufhin am Telefon mit angeblichen Sanktionen und auch die „Tochter“ flehte um Hilfe. Derart unter Druck gesetzt fuhr das Ehepaar schließlich zu einem Treffpunkt auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants in Hebelstraße und übergab dort wenig später einen Umschlag mit Bargeld an den Abholer.
Die Kriminalpolizei sucht Zeugen, die auf einem der Parkplätze möglicherweise Verdächtiges beobachtet oder Hinweise im Zusammenhang mit den Geschehnissen geben können.
Der unbekannte Abholer kann wie folgt beschrieben werden: Männlich, 35-40 Jahre alt, ca. 1,60m groß, moppleige Figur, schwarze Haare, trug eine dunkle Winterjacke, dunkle Hose und dunkle Schildmütze mit weiß-rotem Emblem.
Das Betrugsdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Hinweise im vorliegenden Fall geben können, wenden sich bitte das kriminalpolizeiliche Hinweistelefon, Tel.: 0621 174 4444.
Wenn Sie selbst Opfer einer Betrugsstraftat geworden sind, dann kontaktieren Sie bitte die für Sie örtlich zuständige Polizeidienststelle.
In dringenden Fällen wählen Sie bitte den Polizeinotruf, Tel.: 110
Weitere Informationen zu den verschiedenen Betrugsphänomenen sowie Verhaltenstipps finden Sie unter dem nachfolgenden Link der Polizeilichen Kriminalprävention: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/
In diesem Zusammenhang weisen die Ermittler wiederholt und eindringlich darauf hin, keine Geldbeträge an fremde Menschen zu übergeben oder an vereinbarten Orten zu hinterlegen. Die Polizei holt NIE Geld, Schmuck oder Wertgegenstände an der Haustür ab oder lässt diese von Boten abholen.
Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.
Kontaktieren sie ihre Familie oder Personen unter den Ihnen bekannten Rufnummern.
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
Sind Sie bereits Opfer einer Betrugsmasche geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an.