Das städtische Gleichstellungsbüro wirbt für den Aktionstag am 24. November: (v. l.) Praktikantin Anna-Maria Schintu, Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich und Mitarbeiterin Birgit Herbold.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Der 25. November ist gewaltbetroffenen Frauen gewidmet: Es ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen – ein Aktionstag, an dem weltweit Menschen ihre Solidarität mit Betroffenen bekunden. In Viernheim wird bereits am Freitag, den 24. November, um 15:30 Uhr vor dem Rathaus die Fahne „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen FRAUEN!“ gehisst und anschließend zu einem Flashmob gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufgerufen. Interessierte können diese Tanzaktion durch ihre Anwesenheit vor dem Rathaus unterstützen. Also: Einfach vorbeikommen und mittanzen!

 

Ab 16:30 Uhr laden der Verein Lernmobil e. V. und das Gleichstellungsbüro zu einem Umtrunk in die Sparkassenpassage, Rathausstraße 32, ein. Dort wird um 17 Uhr das neue Kunstformat für Laienkünstlerinnen aus aller Welt „4LEMO – Frauen ART Sicht-Bar“ mit der Ausstellung „rot/schwarz“ eröffnet.

 

In der ganzen Welt ist feststellbar, wie sehr Frauen und Kinder unter Krieg, Verfolgung und Unterdrückung leiden. Kriegsfolgen sind gerade für diese Personengruppen erheblich: Durch Krieg erhöht sich die Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Frauen und Kinder werden ausgehungert, Mädchen können nicht zur Schule gehen und deren Alter bei Zwangs- und Frühverheiratung sinkt.

 

In Viernheim unterstützt das Gleichstellungsbüro Menschen in Trennungs- und Scheidungssituationen und berät auch bei häuslicher Gewalt. Bisher wurden mit Stand 15. November 2023 insgesamt 177 Beratungen durchgeführt, bei 97 davon wurde häusliche (Partnerschafts-)Gewalt als Grund angegeben. 36 dieser Beratungen waren Ersttermine mit acht Kriseninterventionen, was in der Regel bedeutet, dass die betroffenen Frauen in einem Frauenhaus untergebracht werden mussten. Alle anderen werden in der Regel über einen längeren Zeiträum begleitet und im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe angeleitet, damit sie nach zum Teil jahrelanger Unterdrückung wieder auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. „In Viernheim ist die Zusammenarbeit mit der Polizei und den Institutionen des Sozialen Netzwerks ein unverzichtbares Element, um den Betroffenen zu helfen“, so Maria Lauxen-Ulbrich, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim.

 

Hintergrundinformation

1999 wurde der 25. November als offizieller internationaler Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt. Weltweit nutzen Aktivistinnen und Aktivisten jährlich diesen Tag, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Bereits 1991 wurde die Kampagne „Orange the World“ von UN Women ins Leben gerufen. Seitdem machen Akteurinnen und Akteure jedes Jahr vom 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember mit verschiedenen Aktionen auf die weltweit immer noch allgegenwärtige geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. In Deutschland initiierte die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, die sich für gleiche Rechte und Selbstbestimmung von Frauen weltweit einsetzt, am 25. November 2001 erstmals die Fahnenaktion „Frei leben von Gewalt“.