Razan Hilani, ihr Ehemann und ihre drei Kinder fühlen sich in Deutschland sehr wohl.
Foto: Razan Hilani

Viernheim (Stadt Viernheim) – Das internationale FrauenCafé (IFC) traf sich am 23. Mai im Heimatmuseum, wo bei Kaffee und Kuchen wieder nette Gespräche geführt wurden und Frauen über ihre Herkunftsländer erzählten. Syrien ist Heimat für Razan Hilani, ihren Mann, ihre Mutter und vielen anderen, die sich an diesem Nachmittag im Museum versammelten. Mit einer Präsentation hat Razan Hilani den knapp 30 anwesenden Personen Syrien mit ganz persönlichen Erzählungen, Erfahrungen und Eindrücken nähergebracht. Mit viel Herz und Seele berichtet sie über die geografische Lage, zeigt schöne Kulturdenkmäler und wichtige religiöse Stätten, wie die Tempelbauten von Palmyra, den Markt von Hamdiya und die Umayyaden-Moschee in Damaskus sowie die Zitadelle von Aleppo.

Essen spielt in syrischen Familien auch ein wichtige Rolle. Leckere Anregungen wurden den Anwesenden ebenso gezeigt wie kurze Liedbeiträge zum Beispiel von der traditionellen Bräutigams-Abholung vor einer Hochzeit.

Bereits der Vater von Razan Hilani hat vor 40 Jahren eine Zeitlang in Deutschland als Arzt gearbeitet. Ihr Bruder kam vor 25 Jahren nach Deutschland, um Medizin zu studieren.

Razan Hilani stammt selbst aus Aleppo und ihr Elternhaus steht auch noch dort. Sie kam 2015 mit ihrem Mann und damals noch zwei Kindern nach Viernheim und lernte im Verein Lernmobil e.V. sehr schnell die deutsche Sprache. Sie fühlt sich hier in Deutschland sehr wohl und lebt seit kurzem in der Nähe von Speyer mit ihren mittlerweile drei Kindern. Ihre Mutter und weitere Familien-Mitglieder leben in Viernheim. Ihr Mann arbeitet als Chirurg in einem Krankenhaus in der Nähe. Nahezu alle in Viernheim, Speyer bzw. in der näheren Umgebung lebenden Angehörigen begleiteten Razan zum Internationalen FrauenCafé.

Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet. Deutlich ist die eigene Betroffenheit vom Krieg zu spüren, über dessen Ursachen und über das aktuelle Geschehen sagt die Familie „Wir haben dazu wenig Antworten. Das syrische Volk an sich wünscht sich Frieden und versteht eigentlich nicht, warum es nach wie vor Krieg in ihrem doch so wundervollen Land gibt.“

Ein schöner Nachmittag mit vielen Gesprächen ging zu Ende. Das Internationale FrauenCafé freut sich jetzt schon auf die nächste Veranstaltung am Montag, den 27. Juni 2022, wieder um 15

 

Uhr, dieses Mal im Museumsgarten. Es wird das Land Iran von Masoumeh Omidi und Masoomeh Fadaie vorgestellt werden.

 

Internationales FrauenCafé

Das Ziel des IFC ist es, Frauen aller Nationalitäten zusammenzuführen. Der Kontakt zwischen den Kulturen baut Vorurteile ab und soll ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen und die Integration fördern. In Form von offenen Treffs für alle Frauen will das IFC in vertrauensvoller Atmosphäre die Möglichkeit zu zwanglosem Austausch, gegenseitigem Kennenlernen und gemeinsamer Interessenfindung geben, Kontakte knüpfen, vertiefen und Geselligkeit erleben. Dies beispielsweise durch Kulturangebote aus aller „Frauen Länder“, durch Informationen oder einfach durch offene Gespräche.