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Viernheim (Stadt Viernheim/Vo) – Der 25. November ist der Tag, der gewaltbetroffenen Frauen gewidmet ist. Es ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen– ein Aktionstag, an dem Menschen weltweit ihre Solidarität mit Betroffenen bekunden. In Viernheim wurde bereits ein Tag vorher, am 24. November 2022, 11.30 Uhr, die Fahne gehisst. 

Zahlreiche Frauen und auch Männer mit Plakaten fanden sich vor dem Rathaus ein und beteiligten sich  an der Flaggenhießung, auch Bürgermeister Matthias Baaß, Erster Stadtrat Jörg Scheidel waren dabei.

Das Viernheimer „Soziale Netzwerk“ hat gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem 1. Stadtrat die Fahne „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ gehisst. Das Projekt „ViernheimConnected“ zur Belebung des Apostelplatzes und das Gleichstellungsbüro hatten zu einer Solidaritätsaktion für die Frauen im Iran aufgerufen. Auf dem Apostelplatz wurden vom„Ladies Talk“ des Lernmobils, vom Müttercafé des Familienbildungswerkes und vom Internationalen FrauenCafé des Gleichstellungsbüros Köstlichkeiten aus aller Welt zum Kauf angeboten. Alle Einnahmen bzw. Spenden gehen zu Gunsten der Deutsch-Iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e.V. in Frankfurt.

„Glaubensfreiheit ist ein Menschenrecht. Gläubige und nicht gläubige Viernheimerinnen und Viernheimer stehen heute Hand in Hand, Schulter an Schulter auf dem Apostelplatz, um für dieses Menschenrecht einzustehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen, die im Kampf um ein freies und selbstbestimmtes Leben im Iran umgekommen sind.“, so Selma Emekci, Projektleiterin ViernheimConnected.

„In diesem Jahr ist es gerade vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Iran oder in Afghanistan wichtig, sich für Frauen und ihre Rechte weltweit einzusetzen. Das Motto im Iran „Frauen – Leben – Freiheit“ soll Signalwirkung weltweit haben und dazu führen, dass Frauen genau wie alle Menschen, selbstbestimmt und frei leben dürfen“, so Maria Lauxen-Ulbrich, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim.

 

In der ganzen Welt ist feststellbar, wie sehr Frauen und Kinder unter Krieg, Verfolgung und Unterdrückung leiden. Kriegsfolgen sind gerade für Frauen und Kinder erheblich: 1. Durch Krieg erhöht sich die Gewalt gegen Frauen und Mädchen. 2. Frauen und Kinder werden ausgehungert. 3. Mädchen können nicht zur Schule gehen. 4. Das Alter der Mädchen bei Zwangs- und Frühverheiratung sinkt. (https://de.rescue.org/artikel/krieg-im-jemen-folgen-fuer-frauen-und-maedchen).

Im Jemen herrscht seit 2015 ein Bürgerkrieg unter Beteiligung der angrenzenden Staaten, der bis Oktober 2022 rund 380 Tsd. Opfer gefordert hat (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/jemen-waffenruhe-119.html, Stand 02.10.22). In Afghanistan werden seit dem Abzug der internationalen Truppen im August 2021 die Rechte von Frauen immer weiter eingeschränkt. Durch den Krieg in der Ukraine erfuhren Frauen mit Kindern auf der Flucht unsagbares Leid und zahlreiche Übergriffe. Seit September zeigen die Proteste im Iran, die durch den Tod von Mahsa Amini ausgelöst wurden, ein lange nicht dagewesenes Potenzial an Aufbegehren gegen ein unterdrückendes Regime.

Hintergrundinformation:

1999 wurde der 25. November als offizieller internationaler Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt. Seitdem nutzen Aktivist*innen weltweit jährlich den 25. November, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Bereits 1991 wurde die Kampagne „Orange the World“ der UN Women ausgerufen. Seither machen Akteur*innen jedes Jahr vom 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) mit verschiedenen Aktionen auf die immer noch allgegenwärtige geschlechtsspezifische Gewalt auf der Welt aufmerksam. In Deutschland initiierte die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, die sich für gleiche Rechte und Selbstbestimmung von Frauen weltweit einsetzt, am 25. November 2001 erstmals die Flaggen-Aktion „Frei leben von Gewalt“.

Bundesweit wurde 2013 das Hilfetelefon 08000 116 016 gegründet. Es ist 7 Tage 24 Stunden und in vielen Sprachen erreichbar. Von Gewalt betroffene Frauen können sich rund um die Uhr an das Hilfetelefon wenden. Seit 2015 lädt das Hilfetelefon dazu ein, sich an der Aktion #schweigenbrechen zu beteiligen. https://www.hilfetelefon.de/index.php?id=393

Im Kreis Bergstraße gibt es seit vielen Jahren im November verschiedene gemeinsame Aktionen: Am erstmals durchgeführten Spendenlauf unter dem Motto „Bergstraße läuft gegen Gewalt“ kann noch bis 10.12.2022 teilgenommen werden. Anmeldung zum Spendenlauf unter https://my.raceresult.com/222601/info. Der Erlös kommt dem Frauenhaus Bergstraße zu Gute. ALLE KÖNNEN MITMACHEN!!! Viernheimer Teilnehmende werden gebeten, ihre Teilnahme am Lauf auch beim Gleichstellungsbüro anzumelden unter gleichstellungsbuero@viernheim.de.

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