Bergsträßer Kreisverwaltung hat neuen Mobilitätsplan – Klimafreundliche Fortbewegungsalternativen im Fokus – Kreis will Mitarbeitende motivieren, alternative Mobilitätsmittel für Arbeitsweg zu nutzen

Mehr und verbesserte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ist nur eine der rund 30 vorgeschlagenen Maßnahmen des neuen Mobilitätsplans für die Bergsträßer Kreisverwaltung.
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Kreis Bergstraße (kb) –  Viele Bergsträßerinnen und Bergsträßer sind mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet. Sei es, dass sie mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren oder das Auto öfter mal stehen lassen wollen. Auch der Kreis Bergstraße ist mit dem letztgenannten dieser guten Vorsätze gestartet. Denn: Um auf lange Sicht klimaneutral zu werden, ist eine Mobilitätswende nötig.

 

Die Bergsträßer Kreisverwaltung will in Sachen Mobilität mit gutem Beispiel vorangehen und hat deshalb an dem kostenlosen Beratungsprogramm zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement „Besser zur Arbeit“ der ivm GmbH – Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain – teilgenommen. Im Rahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements wurde genau untersucht, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Arbeit in die Kreisverwaltung kommen. Nun wird überlegt, wie klimafreundliche Alternativen attraktiver gestaltet werden können, damit möglichst viele Beschäftigte sie nutzen. „Den Weg zwischen eigenem Wohnort und Arbeitsplatz klimafreundlicher zu gestalten ist eine Möglichkeit, mit der jede Bergsträßerin und jeder Bergsträßer einen ganz persönlichen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“, betont Landrat Christian Engelhardt.

 

Der Mobilitätsplan enthält eine Analyse der Mitarbeiterwege zur Arbeit sowie der Dienstwege. Daraus wurde ein rund 30 Maßnahmen umfassender Katalog abgeleitet, der zeigt, wie die selbstgesteckten Ziele erreicht werden könnten. Mit Hilfe des Betrieblichen Mobilitätsmanagements sollen gleich mehrere Ziele erreicht werden: Zum einen sollen zum Beispiel die Beschäftigten sowie Bürgerinnen und Bürger die Kreisverwaltung besser erreichen können. Gleichzeitig soll der Aufwand für den Arbeitsweg reduziert werden, was sicher auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen würde. Die CO2-Bilanz soll zudem positiv beeinflusst werden.

 

Ein wichtiger Baustein des Mobilitätsplanes ist außerdem, dass der Kreis seinen Beschäftigten ein attraktives Modell für mobiles Arbeiten bieten möchte, an dem aktuell gefeilt wird. Darüber hinaus sollen klimafreundliche Alternativen wie der ÖPNV und das Fahrrad für den Weg zur Arbeit attraktiver gestaltet werden. Um das zu erreichen, sieht der Mobilitätsplan unter anderem vor, die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Dienstgebäuden zu verbessern. Der Kreis hat sich zudem entschlossen, im Rahmen der geltenden Tarifverträge den Beschäftigten ein Jobrad-Leasing anzubieten. Dieses Modell kommt sowohl für herkömmliche als auch für E-Bikes in Frage und bietet sich vor allem für Vielfahrer an, die für das tägliche Pendeln ein zuverlässiges Fahrrad benötigen. Denn im Rahmen der Analyse stellte sich heraus, dass rund die Hälfte der Mitarbeitenden der Kreisverwaltung maximal zehn Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. Eine ideale Entfernung, um entweder den ÖPNV zu nutzen oder auf das Fahrrad umzusteigen. 

 

Der Wechsel auf das Fahrrad bietet neben der klimafreundlichen Fortbewegung noch einen weiteren zentralen Vorteil: „Wenn wir mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, tun wir nicht nur etwas Gutes für unser Klima, sondern vor allem auch für unsere eigene Gesundheit! Täglich zwei Mal 15 Minuten Bewegung zu Fuß oder mit dem Rad stärken unter anderem unser Herz-Kreislauf-System“, hebt der Landrat hervor.

 

Heppenheim ist bereits heute auf vielfältige Weise mit dem ÖPNV zu erreichen. So liegen etwa im Umfeld der Kreisverwaltung mehrere Haltestellen, an denen regelmäßig Buslinien halten. Zudem bietet der VRN nach seiner Tarifreform zum Jahreswechsel nun auch zusätzliche Abonnements an, die gerade für Beschäftigte attraktiv sein könnten, die nur einige Tage in der Woche zu ihrem Arbeitsplatz fahren und dennoch günstig mobil sein möchten.

 

Im Nahverkehrsplan und Integrierten Klimaschutzkonzept des Kreises Bergstraße sind darüber hinaus weitere Maßnahmen enthalten, die den Radverkehr und den ÖPNV attraktiver machen sollen. Am weiteren Ausbau der klimaschonenden Mobilitätsformen wird gearbeitet.

 

Unternehmen und Behörden, die ihren Sitz im Kreis Bergstraße haben und sich ebenfalls für eine Teilnahme am kostenlosen Beratungsprogramm „Besser zur Arbeit“ interessieren, können mit Gudula Göck vom Kreis Bergstraße (E-Mail: nahverkehr@kreis-bergstrasse.de) Kontakt aufnehmen, um eine unverbindliche Erstberatung anzustoßen.

 

Hintergrund:

Der Kreis Bergstraße bietet das kostenlose Beratungsprogramm „Besser zur Arbeit“ (ehemals „südhessen effizient mobil“) seit Anfang 2019 gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar und der Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein Main GmbH (ivm) an. Alle Arbeitgeber mit Sitz im Kreis Bergstraße können daran kostenfrei teilnehmen und mit diesem Programm die eigene betriebliche Mobilität unter die Lupe nehmen. Die Kosten für die professionelle Analyse sowie die Coachings trägt der Kreis Bergstraße. Im Rahmen von „Besser zur Arbeit“ erfahren die teilnehmenden Unternehmen, wie sie das Mobilitätsverhalten ihrer Beschäftigten analysieren können und passgenaue Mobilitätskonzepte zur Verbesserung der betrieblichen Mobilität erarbeiten und umsetzen können.