Freundeskreis Yaa Soma – Ein halbes Jahr im Amt- Neue Direktoren berichten aus ihren Schulen
Viernheim (W.Stülpner) – „…mindestens 6100 Bildungseinrichtungen mussten in Burkina Faso seit Februar 2023 geschlossen werden“, so die UNO Flüchtlingshilfe im Januar 2024. „Das entspricht fast jeder vierten Schule im Land.“ Schulen werden im Zuge von Angriffen der IS vor allem im Norden des gebeutelten Landes regelmäßig angezündet und geplündert, Schülerinnen werden bedroht und Schüler zwangsrekrutiert. Rund 2 Millionen Menschen, darunter viele Kinder, sind innerhalb Burkina Fasos auf der Flucht und ihre Lebensbedingungen sind denkbar schlecht.
Der Yaa Soma Verein bemüht sich in Koudougou darum, dass geflohene Kinder, trotz der mageren Ressourcen, in den Schulen aufgenommen werden und stattet sie, wo es möglich ist, mit Schulmaterial aus.
Yaa Soma bedeutet „es ist gut“. Und es ist gut, die Dinge anzupacken!
„In einem so armen Land wie Burkina Faso reicht es nicht aus, die Kinder nur in die Schule zu schicken. Es ist ebenso wichtig, die Kinder in ihrer schulischen Laufbahn zu begleiten und Sorge dafür zu tragen, dass sie einen guten Abschluss machen.“ Darin sind sich die drei im vergangenen Oktober zu Schuldirektoren ernannten Lehrer Geoffroy Bado, Joel Yameogo und Edith Palenfo einig.
Edith Palenfo hat mit ihrem Kollegium, bestehend aus 7 Lehrerinnen und 6 Lehrern, Nachhilfe- Unterricht für die fünfte Klasse eingerichtet, damit die Kinder besser auf die Klausuren vorbereitet werden und die Lehrer einen besseren Überblick über den Leistungsstand ihrer vielen Schüler bekommen. In Burkina Faso können Schüler vom Unterricht ausgeschlossen werden, wenn sie schlechte Schulleistungen erbringen. Hieran hat aber die neue Schulleiterin kein Interesse. „Vielmehr geht es ihr darum, den Mädchen und Jungen mit gut bestandenen Abschlussprüfungen den Weg zu einer Mittelschule oder auf das Gymnasium zu ebnen und den Kindern damit Perspektiven für eine Berufsausbildung aufzuzeigen“, erklärt sie.
Um guten Unterricht überhaupt erst möglich zu machen, braucht es gut ausgestattete Schulen. Joel Yameogo fand in Ralmou ein Schulgebäude vor, dem der Wind das Dach weggeweht hat und einen schmutzigen Schulhof ohne jeden Schatten. In den Klassen fehlte es an ausreichend Büchern für alle Kinder. Gemeinsam mit den Eltern wurden das Dach repariert und Bäume gepflanzt, die bald in den Pausen Schatten spenden werden. Bücher für alle wurden durch ein Yaa Soma Projekt finanziert. Mülltonnen wurden aufgestellt und ein Schulgarten ist geplant.
Der dritte im Bunde der neuen Direktoren ist Geoffroy Bado. Er hat als Rektor in Peyiri eine große Schule mit über 400 Kindern und 10 Lehrkräften übernommen. 80 Kinder müssen im Juni ihre Zertifikatsprüfungen ablegen. „ Die Prüfungsergebnisse waren in Peyiri lange nicht zufriedenstellend. Doch wir haben mit dem ganzen Kollegium einen Fahrplan erstellt, um diesen Trend umzukehren. Gemeinsam mit den Eltern, mit der Unterstützung von Yaa Soma und mit Gottes Hilfe werden wir alle Kinder durch die Prüfungen bringen“, hofft der engagierte junge Mann.
Viele Dinge die Geoffroy Bado an seiner alten Schule in Zikiemdin ins Leben gerufen hat, wie z.B. den Schulgarten oder Kulturtage, gibt es in Peyiri noch nicht. Das größte Problem mit dem er sich konfrontiert sieht, ist wie bei den Kollegen überall, der Materialmangel. Doch auch hier sind alle motiviert die Heraus-forderungen anzunehmen und für eine bessere Schule zu arbeiten. In Peiyri haben Eltern und Schüler einen Maschen-drahtzaun bereitgestellt, um die Idee des Gemüseanbaus zur Ergänzung der Schulspeisung zu realisieren. Direktor Bado hat an einer Schulung für Bio-Pestizide teilgenommen und sein Wissen im Gartenbau wird vielen Kindern und Familien nützlich sein. Für den Unterricht und Aufführungen in Erzählkunst und Tanz wurden bisher Kostüme von einer Nachbarschule ausgeliehen und die Hoffnung ist groß, dass man für die theaterbegeisterten Mädchen und Jungen bald schuleigene Materialien wie Trommeln, Masken und Kleider zur Verfügung hat, um dann mit traditionellen Tänzen vor den Eltern aber auch bei Schul-Wettbewerben aufzutreten.
Alles in allem sind die Yaa Soma Direktoren und ihre Kollegin auf dem besten Weg ihre Schulen in Guy, Ralmou und Peyiri zu ganz besonderen Bildungsorten zu machen. Sie brauchen Zeit und finanzielle Unterstützung, um ihre Ideen und Konzepte realisieren zu können. Dann ist es möglich, auch in Burkina Faso aus Schulen Orten zu machen, an denen Kinder Zukunftschancen erfahren können.
WENN AUCH SIE EINEN SCHULGARTEN, BÜCHER UND BÄNKE FÜR EINE SCHULKLASSE ODER DIE SCHULSPEISUNG AN EINER BURKINISCHEN SCHULE UNTERSTÜTZEN MÖCHTEN, SPENDEN SIE AN:
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