Nie ohne Handschuhe. Sie sind zusammen mit Helm und Sicherheitsschuhen das A und O auf
Baustellen. Aber auch „versteckte Gefahren“ lauern auf dem Bau: Die Gewerkschaft warnt vor
krebserregenden Asbestfasern.
Foto: IG Bau

Frankfurtt/Bergstraße (IG Bau) – Wenn der Job auf die Gesundheit geht: „Die Arbeit darf nicht krank machen. Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Helm und Schutzbrille helfen, auf Nummer sicher zu gehen. Jeder Arbeitsplatz hat seine eigenen Tücken“, sagt Bruno Walle. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Rhein-Main warnt davor, die Risiken auf die leichte Schulter zu nehmen: „Die Routine im Job darf nicht blind machen. Jeder muss wissen, wo Gefahren am Arbeitsplatz lauern und wie man sich schützen kann. Das müssen sich 110.900 Menschen im Landkreis Bergstraße streng genommen jeden Morgen aufs Neue klarmachen.“ So viele Erwerbstätige gibt es nämlich im Kreis nach Angaben des Statistischen Bundesamtes – vom Arbeiter bis zur Angestellten, von der Beamtin bis zum Selbständigen. „Arbeits- und Gesundheitsschutz ist das oberste Gebot für alle“, sagt Walle.
Die IG BAU startet ihren „Sicherheits-Weckruf“ zum internationalen Gedenktag an die Menschen, die der Job krank gemacht hat oder die bei der Arbeit sogar getötet wurden:
Der 28. April ist Workers‘ Memorial Day. „Ob im Betrieb, auf der Baustelle oder auch im Homeoffice – am kommenden Freitag sollten die Beschäftigten um Punkt 12 Uhr eine
Gedenkminute einlegen“, sagt Bruno Walle. Der Workers‘ Memorial Day steht nach Angaben der IG BAU in diesem Jahr unter dem Motto: „Unsichtbare Gefahren sichtbar
machen“.

Dabei warnt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Rhein-Main vor „einer Fülle von versteckten Gefahren“ für die Gesundheit im Job – gerade auch auf dem Bau: „Ein Beispiel dafür sind gesundheitsgefährdende Stäube bei Sanierungsarbeiten oder beim Abriss von Gebäuden“, so Walle. Insbesondere Asbest sei ein „enormes Problem“: „Vor allem in den 60er- und 70er-Jahren ist im großen Stil mit asbesthaltigen Baustoffen – vor allem mit Asbestzement – gebaut worden. Beim Umbau und Abriss der alten Gebäude
sind die Asbestfasern, die mit dem Baustaub in die Luft kommen, heute eine tödliche Gefahr“, berichtet der Bezirksvorsitzende der IG BAU Rhein-Main. Asbest sei eine tickende Zeitbombe: „Die Fasern sind winzig, aber krebserregend. Sie werden leicht eingeatmet und lagern sich in der Lunge ab. Dort verursachen sie bleibende Schäden, die sich meistens erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten bemerkbar machen. Lungenkrebs ist dann die schlimme Folge: Asbestose“, erklärt Bruno Walle.
Zentrale Botschaften zum diesjährigen Workers’ Memorial Day hat die IG BAU im Video zusammengefasst – darunter auch ein Statement von Bundesarbeitsminister Hubertus
Heil (SPD). Online unter: https://igbau.de/Workers-Memorial-Day-2023