„Focus – Junior“ – Elecronic Learning – Ein digitales Angebot nicht nur für Schülerinnen und Schüler

Viernheim (M.Weidner) – Wie so oft im Leben spielte der Zufall eine Rolle. Kathrin Weiler suchte für ihre Ausbildung zum Digital Learning Management ein E-Learning-Projekt, das auch nach der Abschlussprüfung noch Anwendung finden sollte. Sie wandte sich an den Verein Focus, und schnell wurde man sich „handelseinig“. Man wollte gemeinsam das E-Learning-Projekt „Focus-Junior“ entwickeln, das Schülerinnen und Schülern der Klassen 3 bis 7 in Deutschland das Leben der Kinder in den ländlichen Gegenden von Burkina Faso, insbesondere das Leben in Viernheims Partnergemeinde Silly, näherbringt. Wie sich schnell zeigte, stellte dies eine ungeheure Herausforderung für alle Beteiligten dar. Zuerst musste man die Struktur und die grundsätzlichen Inhalte des E-Learning näher bestimmen. Dann galt es, in unterschiedlichen Quellen zu recherchieren und aus der umfangreichen Bild- und Filmsammlung des Vereins Focus geeignetes Material herauszusuchen. Das inzwischen fertige Produkt soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, mithilfe von digitalen Werkzeugen (Laptop, iPad, Tablet, digitale Tafel etc.) eigenständig oder im Klassenverband möglichst viel über das Leben der Kinder in Westafrika zu erfahren. Durch die geschickte Kombination von auditiven und visuellen Elementen will man das Interesse an den vielfältigen Informationen wecken.

Bei dem Basis-Modul „Entdecke Burkina Faso“ gilt es, grundlegende Informationen über das Land zu erfahren: Wo liegt Burkina Faso? Warum ist es so heiß? Wie leben die Menschen in den Dörfern? Das Modul schließt ab mit kleinen Aufgaben und Fragen.

Das Modul „Begleite uns den ganzen Tag“ zeigt anhand von kleinen Filmsequenzen den möglichen Tagesablauf eines Kindes auf dem Land in Burkina Faso. Bei dem Modul „Musikinstrumente“ werden Trommel, Balafon und Flöte mit vielen Hörbeispielen im originalen Kontext vorgestellt. Das Modul „Tanz und Gesang“ zeigt die verschiedenen Ausdrucksformen von Gesang und Tänzen von Männern, Frauen und Kindern. Insbesondere die religiöse Bedeutung der Maskentänze wird ausführlich behandelt. Die Aktivwerkstatt bietet Malvorlagen und Anleitungen zum Basteln von Masken und Trommeln.

Unter der Leitung von Kathrin Weiler setzte ein Team das Projekt in monatelanger Arbeit um. Erika Hofmann und Manfred Weidner recherchierten die Inhalte, erstellten die Sprechertexte und wählten Bilder und Filmmaterial aus. Lara Stalf und Marco Herrschel sprachen die Texte für die beiden Avatare Epio und Obou. Katja Danner gab Tipps zu den einzelnen Parts des E-Learning aus pädagogischer Sicht. Die Grundschüler David Weiler und Jakob Danner testeten die Beta-Versionen auf Herz und Nieren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Akteure. Ohne deren unermüdlichem Einsatz hätte dieses umfangreiche Projekt nicht fertiggestellt werden können. Ein besonderer Dank geht an Kathrin Weiler, der sowohl die Gesamtkoordination als auch die technische Umsetzung des Projekts oblag. Bei dem Abschlusstreffen des Teams betonte Lara Stalf, dass es ihr extrem Spaß gemacht habe, dem weiblichen Avatar Epio ihre Stimme zu leihen. Sie habe eine starke Verbindung zwischen Epio und sich gespürt. Das afrikanische Mädchen verbreite ebenso wie sie Freude und Dankbarkeit für das Leben und ihre Familie, obwohl sie in einer deutlich ärmeren Umgebung aufwachse.