Foto: SRC
Foto: SRC

Viernheim (SRC) – Die Waldsporthalle in Viernheim war am Samstagabend(29.12.25) fest in der Hand der Ringerfans. Engagierte Zuschauer, starke Unterstützung und zwei Bürgermeister – Matthias Baaß (Viernheim) und Benjamin Köpfle (Laudenbach) – die sich persönlich ein Bild vom „Projekt Falken Bergstraße“ machten. Und sie erlebten einen Kampfabend, der in zwei völlig unterschiedlichen Hälften ablief und am Ende kaum spannender hätte sein können. Mit 18:14 behaupteten die Falken Bergstraße ihren zweiten Tabellenplatz gegen den SVG 04 Weingarten II.

 

Die erste Hälfte: klare Ergebnisse auf beiden Seiten

 

Der Abend begann im Limit bis 57 kg. Adrian Airich traf auf Loui Buchfink und setzte sich mit starken Durchdrehern schnell ab. Nach nur 53 Sekunden stand die technische Überlegenheit fest – 15:0 für Airich. Ein starker und wichtiger Auftakt für die Gastgeber.

 

Doch der SVG antwortete sofort. Im Schwergewicht konnte Simon Schmider Stilartfremd gegen den Weingartener Nachwuchsarhleten Nico Kiwit nicht viel entgegensetzen. Kiwit punktete konsequent und brachte Weingarten mit einem 18:0-Überlegenheitssieg zurück ins Rennen.

Auch im 61-kg-Freistilkampf musste Frederik Pufe gegen den erfahrenen Grigore Herta eine deutliche 1:16-Niederlage hinnehmen.

 

Wichtige Zähler gab es anschließend für die Falken: Sascha Schwab erhielt die Punkte aufgrund eines unbesetzten Gegners in der 98-kg-Klasse.

Danach zeigte Pascal Hilkert gegen Bilal Alsayed, wie stark er aktuell unterwegs ist. Mit klaren Aktionen baute er seinen Vorsprung stetig aus und holte nach 1:52 Minuten den 16:0-Sieg.

 

Zur Pause führten die Falken mit 12:8 – wobei die erste Hälfte vor allem durch klare Kämpfe geprägt war. Doch das sollte sich schlagartig ändern.

 

Die zweite Hälfte: Nervenstärke, Geduld und Entscheidungen in den letzten Sekunden

 

Nach der Pause wirkte die Halle merklich angespannter – und die Zuschauer sollten recht behalten. Die zweite Hälfte war ein einziges Wechselspiel der Emotionen.

 

Im 86-kg-Freistil traf Matthias Schmidt auf Pylyp Siianytsia. Der Kampf war von Anfang an taktisch geprägt, beide tasteten sich heran und sammelten Punkt für Punkt. Siianytsia setzte Schmidt immer wieder unter Druck, doch dieser blieb ruhig, arbeitete geduldig und holte mit dem Schlussgong die entscheidende Wertung zum 4:3. Ein Sieg, der der gesamten Mannschaft Auftrieb gab.

 

Im Anschluss zeigte Magomed-Surkho Adaev im 71-kg-Freistil gegen Simon Miller eine starke und sehr konzentrierte Leistung. Mit acht sauberen Aktionen setzte er sich Punkt für Punkt ab und gewann verdient mit 16:0.

 

Doch Weingarten gab sich nicht geschlagen: Florian Scheuer traf im griechisch-römischen Stil bis 80 kg auf Routinier und Spitzenringer Ionut Panait. Der Kampf war taktisch geprägt, Panait nutzte seine Möglichkeiten etwas besser und gewann am Ende 5:1.

Auch Tim Waldi, der den Ausfall von Cedric Kriz kompensierte, musste gegen Janis Heinzelbecker eine Niederlage hinnehmen – nach 1:37 Minuten wurde er geschultert, was vier Mannschaftspunkte für Weingarten bedeutete. Die Gäste waren plötzlich wieder voll im Rennen.

 

Damit stand fest: Der letzte Kampf würde alles entscheiden.

 

Im 75B-Freistil stellte sich Arkadiusz Böhm seinem Gegner Abdulbaki Gül. Beide gingen vorsichtig, aber fokussiert in den Kampf. Gül punktete doppelt mit einer Einser Wertung, Böhm blieb geduldig und lauerte auf seine Momente. Es war ein zähes Duell, bei dem der kleinste Fehler den Ausschlag hätte geben können. Und wieder war es der Schlussgong, der zum Schlüsselmoment wurde: Böhm setzte seine letzte Wertung genau in dieser Sekunde und sicherte sich damit das 2:2 – aber dank der letzten Aktion den Sieg und den entscheidenden Mannschaftspunkt.

 

Die Halle stand Kopf. Die Falken hatten den engen Abend mit 18:14 für sich entschieden – ein Ergebnis, das vor allem der zweiten Hälfte zu verdanken war, in der die Zuschauer kaum zur Ruhe kamen.

 

 

Die Falken bleiben damit erster Verfolger von Tabellenführer ASV Bruchsal. Der Abend hat gezeigt, dass die Mannschaft nicht nur über Einzelleistungen, sondern auch über mentale Stärke überzeugt. Besonders die Kämpfe von Schmidt und Böhm, die erst in der letzten Sekunde entschieden wurden, unterstreichen die enorme Bedeutung von Geduld und Routine.

 

Am kommenden Wochenende steht der Heimkampfabschluss in Laudenbach gegen den KSC Graben-Neudorf an – ein stimmungsvoller Saisonhöhepunkt. Traditionell verwandeln die Falken das Foyer der Bergstraßenhalle in die „Falken-Bar“, um sich bei den Fans für die großartige Unterstützung zu bedanken. Hierzu sind alle Fans, Freunde, Familie und Gönner der Falken Bergstraße sowie selbstverständlich auch die Gäste aus Graben-Neudorf eingeladen.