Foto: SRC Viernheim
Foto: SRC Viernheim

Viernheim (SRC) – Was für ein Abend in der Viernheimer Waldsporthalle! Die Falken Bergstraße haben den bislang ungeschlagenen Tabellenführer ASV Bruchsal mit 22:13 bezwungen und damit ein deutliches Ausrufezeichen im Rennen um die Spitzenplätze gesetzt. Vor eindrucksvoller Kulisse zeigte das Team eine geschlossene, kämpferische Leistung und ließ sich auch von Rückschlägen und dem verletzungsbedingten Ausfall von Felix Losmann, der seine Verletzung aus dem vergangenen Kampf noch nicht gänzlich auskuriert hat, nicht aus der Ruhe bringen.

 

Der Auftakt war allerdings alles andere als leicht. Im ersten Kampf der 57-kg-Klasse unterlag Adrian Airich dem starken Abuzar Salar mit 0:9 Punkten. Trotz der Niederlage bewies Airich großen Einsatz und hielt den Schaden gegen den leicht favorisierten Bruchsaler in Grenzen. Das Ergebnis spiegelt nur bedingt den Kampfverlauf wider, so war Adrian die meiste Zeit auf Augenhöhe, jedoch war das Momentum der entscheidenden Situationen auf der Seite Salars.

Danach sorgte Schwergewichtler Simon Schmider für das erste Ausrufezeichen des Abends: Gegen den deutlich schwereren Paolo Di Gioia zeigte er einen taktisch klugen und mutigen Auftritt. Schmider dominierte den Kampf und führte bereits klar, als sein Gegner verletzungsbedingt aufgeben musste – ein verdienter Aufgabesieg für den Falken, verbunden mit den besten Genesungswünschen an Di Gioia.

 

Weil Bruchsal in der 61-kg-Klasse unbesetzt blieb, ging der nächste Vierer kampflos an Frederik Pufe – und die Falken übernahmen die Führung. Matthias Schmidt brachte die Halle danach erneut zum Beben: In einem intensiven 98-kg-Freistilkampf besiegte er Mehdi Temara mit 4:0 Punkten und sicherte zwei wertvolle Mannschaftszähler.

 

In der 66-kg-Klasse musste Dimitri Obradovic zwar eine Schulterniederlage einstecken, kämpfte jedoch beherzt gegen den favorisierten Milad Ashuri im stand mit ehe er sich nach einer Unachtsamkeit auf beiden Schultern wiederfand.

 

Mit einem 10:7-Vorsprung ging es in die Pause – und die Falken hatten Blut geleckt.

 

Nach dem Wiederanpfiff hatte es Florian Scheuer bis 86 kg eine schwierige Aufgabe. Scheuer, sonst ein sicherer Punktelieferant, traf auf den international erfahrenen Gheorge Fricatel und fand diesmal kein Mittel gegen dessen kraftvollen Angriffe. Dennoch hielt er den Punktverlust in Grenzen – ein wichtiges Zeichen für die Teamleistung.

Anschließend zündete Pascal Hilkert in der 71-kg-Klasse ein wahres Feuerwerk. Nur zwei Minuten brauchte er, um seinen Gegner Andras Tamas mit 15:0 technisch überlegen zu besiegen.

Kurz darauf legte Lukas Rettig nach: Nach nur 24 Sekunden drehte er seinen Gegner Usman Dzeitov auf die Schultern – zur großen Freude der rund 300 anwesenden Zuschauern.

 

Auch Magomed-Surkho Adaev, 75 Freistil,  ließ anschließend keinen Zweifel an seiner Ausnahmestärke. Mit einem dominanten Schultersieg über Mujeb Ashuri baute er seine unglaubliche Serie weiter aus: Adaev beendete damit die gesamte Hinrunde ungeschlagen – und das mit der maximal möglichen Punktausbeute.

 

Unglücklich lief es dagegen im letzten Kampf des Abends für Cedric Robin Kriz, 75B Gr.-Röm.

Kriz kämpfte leidenschaftlich, musste sich aber dem technisch starken Mohamed Alsibai geschlagen geben. Auch hier war der Kampfverlauf knapper als es das Ergebnis vermuten lässt.

 

Am Ende jubelten die Falken verdient über einen 22:13-Heimerfolg gegen den Tabellenführer. Der vierte Tabellenplatz bleibt bestehen, doch der Abstand zur Spitze ist geschrumpft – und die Mannschaft hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie mit jedem Gegner der Liga mithalten kann.

 

Trainer und Betreuer zeigten sich nach dem Kampf sichtlich stolz: „Das war ein Abend, an dem alles zusammengepasst hat – Teamgeist, Wille und Leidenschaft. Die Jungs haben sich heute selbst belohnt.“

 

In der kommenden Woche startet die Rückrunde – und die Falken wollen den Schwung aus diesem Heimsieg mitnehmen. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wie gegen Bruchsal ist in der zweiten Saisonhälfte vieles möglich.