Foto: Kath.Kirche Viernheim

Viernheim (D.Busalt) – Schon zum dritten Mal machte sich eine Gruppe aus insgesamt 43 Personen der Pfarrei Hl Johannes XXII. über Fronleichnam auf den Weg nach Taizé. Diese Fahrt gehört zur Vorbereitung der Jugendlichen auf das Sakrament der Firmung, das am 29.Juni 2024 in der Apostelkirche von Domkapitular Michael Ritzert gespendet wird. Mit dabei waren ebenfalls ehemalige Firmlinge und Betreuer unter der Leitung von Gemeindereferentin Dorothea Busalt.

Taizé ist ein kleiner Ort in Burgund, in dem Frere Roger am Ende des 2. Weltkrieges Krieg eine Gemeinschaft aus Brüdern gegründet hat über alle christliche Konfessionen hinweg. Er wünschte sich eine Kirche und die Welt in versöhnter Vielfalt. Bis heute kommen vor allem tausende Jugendliche jedes Jahr an diesen Ort, um mit den Brüdern in Einfachheit zu leben, miteinander zu beten und sich über die täglichen Schriftstellen aus der Bibel auszutauschen. Während der Gebete werden die Gesänge, Bibeltexte und Gebete in verschiedenen Sprachen gesungen und vorgetragen. Für die Jugendlichen wurde mit der Zeit auch die Stille von 8-10 Minuten während des Gebetes wichtig. Und durch die regelmäßigen Gebetzeiten am Morgen, Mittag und Abend hat der Tag in Taizé für alle eine gleiche Struktur.

Ein Bruder der Gemeinschaft, Frere Johann, hielt für die Jugendlichen jeden Morgen eine Bibeleinführung. Danach gab es Gespräche und Aktionen in gemischten Kleingruppen. Um diese Zeit im Jahr sind eher viele Deutsche, aber auch Schweizer Jugendliche da. In den Sommermonaten füllt es sich dann mit Jugendlichen aus der ganzen Welt. Die Viernheimer waren somit gemeinsam mit Kölnern und Schweizern in Gruppen aufgeteilt. Dort wird teilweise sehr intensiv über Christsein und Glaube diskutiert. Und es ist gut, ganz unterschiedliche Meinungen zu hören und auf sich wirken zu lassen. An einem Nachmittag konnten sie Bruder Francis, der aus der Nähe von Frankfurt kommt, ihre Fragen stellen und so noch besser verstehen, was hinter dieser Gemeinschaft der Brüder steckt. Da die Brüder keine Angestellten haben, gibt es auch für alle Jugendliche Zeiten, wo sie einen Dienst übernehmen, sei es Essen austeilen, spülen, oder Toiletten putzen. Auch das war eine ganz neue Erfahrung für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Ab Freitag beginnt eine besondere Form der Liturgie bis zum Sonntag. Am Abend wird an das Sterben Jesu am Kreuz erinnert und das Taizékreuz zur Anbetung die ganze Nacht in der Kirche auf den Boden gelegt. Mit der Stirn das Kreuz berühren ist ungewohnt, haben aber viele Jugendliche als besonderen Moment erlebt. Eine kleine Auferstehungsfeier mit Kerzenlicht in der ganzen Kirche prägt das Gebet am Samstagabend. Auch das war wieder ein Gänsehautmoment und wirkte nach. Nach dem Gottesdienst am Sonntagmorgen ging es, erfüllt von ganz vielen Eindrücken und auch etwas müde, mit dem Bus zurück nach Viernheim. Einen täglichen Bericht über die Fahrt kann auf der Homepage der Katholischen Kirche nachgelesen werden.