Foto: BUND Viernheim
Gruppenfoto BUND Bienenweide.
Foto: Bund

Viernheim (UP) – Seit kurzer Zeit ist die neue, ökologisch angelegte Bienenweide bzw. Bienenwiese der Viernheimer Öffentlichkeit zugänglich. Gelegen zwischen der Einmündung der Walter Gropius-Allee auf die Weinheimer Straße bis hin zur Böschung der Landstraße L3111 erfüllt sie neben ökologischen Funktionen auch kleinere Aufgaben als fußläufige Verbindung zur L3111 in Richtung BAB-Brücke wie auch Erholungsfläche nebst zwei Bänken.

Ökologisch sticht die Fläche zunächst hervor durch viele wilde Ackerblumen und die Anpflanzung alter, heutzutage kaum noch bekannter Obstbaumsorten. Dazu finden sich etliche Hinweisschilder zur Bezeichnung und Kurzgeschichte dieser Obstorten, so u.a. auch zur Vereinsdechantsbirne, die um 1850 aus Frankreich kommend in Deutschland eingeführt wurde. Hierbei geht es um Biodiversität und Vermeidung von Monokulturen auch im Obstbau.

Hinzu kommt der geplante Standort für Bienenvölker durch Viernheimer Imker. Angesichts des Rückgangs dieser wichtigen fliegenden Bestäuber von Blumen und Pflanzen ein überaus begrüßenswerter ökologischer Ansatz. Der BUND würde es darüber hinaus befürworten, wenn auch für Wild- und Solitärbienen, beispielsweise über ein „Bienenhotel“ Standorte in der dortigen Fläche realisiert werden könnten.

Gesäumt wird die Anlage von älteren Apfelbäumen, die anlässlich der Initiativen und Aktivitäten zur Umsetzung des Brundtlandstadt-Image Viernheims gepflanzt wurden. Der BUND, auf dessen Anregung diese neue Ökofläche u.a. zurückgeht, wünscht sich seitens der Stadt weitere solcher Aktivitäten, wie zuletzt beim Projekt Viernheim summt.

Die Verwaltung und das Umweltamt standen vor der schwierigen Aufgabe, eine durch teilweise Sukzession bereits ökologisch wertvolle Fläche nochmals aufzuwerten. Der BUND sieht dies durch die Umsetzung der Maßnahme als sehr gelungen an, mahnt jedoch Pflege und gelegentliche Kontrolle an. Dazu zählt der BUND die Bewässerung in den kommenden heißen Sommermonaten, Vermeidung von Mäharbeiten, Bewahrung der Biodiversität im Pflanzenbereich und Schutz der jungen Bäume vor Parasiten oder übermäßigen Befall durch Insektenlarven. Inwiefern dazu auch Brutkästen für ausgewählte Kleinvögel beitragen können, wäre zu prüfen. Ebenso die Anlage einer kleinen Wassertränke für Vögel und Insekten.

Da der Bereich auch eine Ruhezone darstellt und durch die angelegten Wege gut zugänglich ist, stellt sich die Frage, inwieweit diese menschliche, soziale und willkommene Nutzung sich verträgt mit den ökologischen Zielen. Hierzu stehen alle Nutzer*innen in der Verantwortung zum Erhalt der naturnahen Fläche und zur Vermeidung von Vandalismus. So war beispielsweise beim Ortstermin des BUND bereits das Eingangsschild beschädigt.

Insgesamt begrüßt der BUND Viernheim diese kommunalen Aktivitäten und wertet diese als Anzeichen die selbst gesetzten Ziele einer funktionierenden Öko-Stadt ernsthaft erreichen zu wollen. Die BUND Ortsgruppe ist hierzu gerne bereit sich aktiv und mit ihrer Fachkompetenz einzubringen.

 

Bund Ortsgruppe Viernheim