Foto: Lions Cub
Foto: Lions Cub

Viernheim (GD) – „Jedem Anfang liegt ein Zauber inne“, mit dem Hermann Hesse- Zitat gab Heribert Steffens vom Lions Club Cochem die Stimmung in der Mensa des ehemaligen Internats auf Kloster Calvarienberg in Ahrweiler gut wieder. 5 von der Flutkatastrophe vom 14. Juli betroffene Familien erhalten bei Instandsetzung ihrer zerstörten Häuser Anschubhilfe in Höhe von insgesamt 12.500 Euro vom Lions Club Viernheim. Der Lions Club Cochem, der die Aktion als näher gelegener und mit den örtlichen Verhältnissen besser vertrauter Club koordiniert hat, stockt die gespendete Summe auf insgesamt über 15.000 Euro auf. Pro Familie sind dies 3.000 Euro.

Präsident Peter Olbermann schilderte in bewegenden Worten, wie sehr ihn das Schicksal der Flutopfer schon beim ersten Besuch geschockt hat. In mehreren Videocalls, die Lionsfreund Manfred Fraas in Abstimmung mit dem Distrikt organisiert hatte, war die Hilfsaktion vorbereitet worden.

 

Am 4. Adventswochenende 2021 hat eine vierköpfige Delegation unter Leitung des Präsidenten Peter Bläß einen Teil des Adventskalendererlöses persönlich an Flutopfer an der Ahr übergeben. „Im Erdgeschoß dieser Häuser wohnt niemand mehr“, stellt der Bauingenieur bei der Durchfahrt durch die eigentlich idyllisch gelegenen Weindörfer an der Ahr fest. Noch immer säumen Reste der von der Jahrhundertflut zerstörten Brücken und Bahntrassen den Straßenrand. Die bereits geschmückten Weihnachtsbäume stehen vor den Häusern. Dazwischen der eine oder andere Glühweinstand.

 

Aber die Menschen an der Ahr lieben ihre Heimat und haben sich nicht aufgegeben. Die gegenseitige Solidarität der Nachbarn, z.B. in der Altstadt von Ahrweiler hat ihnen wieder auf die Füße geholfen. Weit fortgeschritten ist die Renovierung des Fachwerkhauses der vierköpfigen Familie Blauhut, deren Keller- und Erdgeschoß am 14. Juli in kürzester Zeit geflutet wurden. Als die Lionsfreunde vorbeischauen, ist bereits der Maler am Werk. Elementarversicherung war keine vorhanden, das Ufer der Ahr liegt ja fast 500 Meter entfernt. Als gelernter Metallbauer konnte Herr Blauhut von Anfang an selbst Hand anlegen, was nicht der Normalfall ist.

 

Eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau spielt Markus Bell, dessen Restaurant in der Fußgängerzone von Ahrweiler schwer getroffen wurde. Noch immer laufen die Bautrockner im Erdgeschoß, im Innenhof ahnt man, dass man hier laue Sommerabende bei einem Schöppchen genießen konnte. Im kommenden Sommer soll das wieder möglich sein. In „Bells Werkstadt“ denkt man schon weiter und möchte in direkter Nachbarschaft wieder qualitativ hochwertigen Einzelhandel ansiedeln, der bisher das Markenzeichen der Altstadt von Ahrweiler war. An dieser Stelle kommen die Floristin Doreen Pantenberg mit ihren beiden Kindern und die Wohnausstatterin Ruth Lehnen ins Spiel. Beide haben Wohn- und Geschäftsimmobilie verloren und wollen an alter Stelle wieder neu starten.

Doreen Pantenburg stammt ursprünglich aus dem Erzgebirge. Ihre Eltern waren 1989 unter den Flüchtlingen in der Prager Botschaft. In der Familie kennt man die Erfahrung, aus dem Nichts eine neue Existenz aufzubauen.

 

Die Familie Katrin und Johannes Kastenholz mit ihren 2 Kindern aus Altenahr, deren Haus in Dernau komplett zerstört wurde und Frau Kerstin Schallow aus Walporzheim mit ihren beiden Kindern, die ihr dortiges Haus auch noch nicht wieder bewohnen können, komplettierten die vorweihnachtliche Mittagstafel in der Kloster- Mensa. Und Multitalent Markus Bell hatte kurzerhand seine Restaurantküche in die Mensa verlegt und für alle gekocht. Für die Kinder gab es eine kleine vor-weihnachtliche Bescherung mit Geschenktüten, die u.a. mit Leckereien aus Viernheims berühmtester Backstube gefüllt waren.

 

„Besäß ich einen Hut, dann zöge ich ihn vor dir“, fand Heribert Steffens beim Abschied auf dem Calvarienberg erneut die passenden Worte. Die Bewunderung für den Mut und die Tatkraft der Familien aus dem Ahrtal hätte man nicht besser ausdrücken können.

 

Die Lionsfreunde möchten es nicht bei der einmaligen Initiative belassen, sondern mit diesem Bericht die Erinnerung an die Jahrhundertkatastrophe in unserer Nachbarschaft wachhalten und den Unterstützungsbetrag möglichst über zusätzliche Spenden aus der Bevölkerung noch deutlich aufstocken.

 

Sehr wichtig ist darüber hinaus, den Kreis der verfügbaren Handwerker (Elektriker, Heizungsbauer, Wasser- und Abwasserinstallateure, Estrichleger, Stuckateure, Steinmetze, Fensterbauer, Gerüstbauer, …) an der Ahr zu erweitern. Handwerkskammer und Hoffnungswerk der Lions sind eingeschaltet. Direktkontakt zu den Betroffenen im Flutgebiet kann über eine kostenlos nutzbare Plattform aufgenommen werden (www.baut-mit-auf.de). Bezüglich Haftung und Inhalt bitte das Impressum der Plattform beachten. Vor Ort wurde berichtet, dass durch ggf. bereits bewilligte Zuschüsse viele Flutopfer die Handwerksleistungen auch bezahlen können. Dies sollte von den Beteiligten direkt abgestimmt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Information im Kasten)

 

Auf folgendes Spendenkonto können weitere Spenden zur Unterstützung betroffener Familien geleistet werden:

 

„Förderverein Lionsclub Cochem“

Sparkasse Mittelmosel

IBAN DE67 5875 1230 0000 0244 30         

 

Der Förderverein stellt auch gerne Spendenbescheinigungen aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gregor Disson

Pressesprecher

Lions Club Viernheim

Tel. 0172- 7411701

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Information im Kasten)

 

Auf folgendes Spendenkonto können weitere Spenden zur Unterstützung betroffener Familien geleistet werden:

 

„Förderverein Lionsclub Cochem“

Sparkasse Mittelmosel

IBAN DE67 5875 1230 0000 0244 30         

 

Der Förderverein stellt auch gerne Spendenbescheinigungen aus.