Foto: Friedensbuendnis Bergstrasse
Foto: Friedensbuendnis Bergstrasse

Bergstraße (Friedensbuendnis Bergstrasse) – Am Ostermontag, den 21. April 2025, folgten rund 300 Menschen dem Aufruf des Friedensbündnisses Bergstraße zu einer überparteilichen Friedensdemonstration – bestehend aus einem Ostermarsch durch Bensheim und einer meditativen Friedensaktion am Friedensmal Hochstädten. Sie setzten damit ein klares Zeichen gegen Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit – und für Verständigung, Dialog und eine friedlichere Zukunft.

„Gemeinsam für den Frieden – die Spaltung überwinden!“
Unter diesem Motto waren alle Menschen eingeladen – unabhängig von ihrer politischer Gesinnung.
„Denn Frieden ist keine Frage von rechts oder links. Frieden ist ein Menschenrecht. Und Krieg kommt nie von rechts oder links, sondern immer von oben“, betonte Katja Knoch, die Anmelderin der Veranstaltung,  in ihrer Begrüßungsrede. Vielfältige Friedensfahnen und kreative Schilder machten deutlich: Es ging nicht um Parteipolitik, sondern um das gemeinsame Ringen um den Frieden in einer Zeit, in der die öffentliche Debatte zunehmend von Kriegsrhetorik dominiert wird. Auch die Rednerinnen und Redner, die teils sehr unterschiedlichen politischen oder weltanschaulichen Hintergründen entstammen, verbanden sich im gemeinsamen Ziel: Nie wieder Krieg.

Ausstellung „Nie wieder Krieg“ auf dem Marktplatz
Bereits um 12 Uhr startete die Veranstaltung auf dem Marktplatz in Bensheim mit zwei Info-Ständen:
Eine multimediale Ausstellung „Nie wieder Krieg“ der Initiative „Freie Heidelberger“ vermittelte anhand von Bild- und Tondokumenten die Schrecken des Krieges. Stimmen von Zeitzeugen aus Deutschland und Polen sowie ein aktueller Kommentar von Dieter Hallervorden zur gegenwärtigen Kriegspropaganda rundeten das Bild ab. Am zweiten Stand des Friedensbündnisses Bergstraße – unterstützt von den Freidenkern und dem Gesprächskreis der NachDenkSeiten Darmstadt – wurden Informationen zu geopolitischen Hintergründen und Friedensinitiativen bereitgestellt. Besucher konnten weiße Friedenstauben mit Friedensbotschaften in den Himmel steigen lassen. Außerdem wurden Unterschriften zur Unterstützung des Berliner Appells sowie einer eigenen Petition des Friedensbündnisses gesammelt.

Das Friedensmal als Ort der Stille und inneren Sammlung
Zeitgleich versammelten sich um 13 Uhr über 40 Menschen am Friedensmal in Bensheim-Hochstädten.
Abseits des politischen Trubels entstand dort ein Raum der Besinnung: Es wurde gesungen, gebetet und gemeinsam meditiert – ohne Schilder, ohne Lautsprecher, ohne Symbole – „nur“ für Frieden.
Das Friedensmal – ein Ort der Erinnerung und inneren Wandlung – wurde damit zur stillen Quelle der Kraft, aus der ein Teil der Gruppe im Anschluss in einer Friedenswanderung durch das Fürstenlager zum Marktplatz hinzustieß.

Der Ostermarsch und Stimmen für den Frieden
Gegen 14:30 Uhr startete der Ostermarsch durch die Bensheimer Innenstadt. Mehr als 230 friedensbewegte Menschen zogen durch die Stadt – begleitet von Friedensliedern, Transparenten und klaren Botschaften:
Weigert euch kriegstüchtig zu werden! – Keine neuen Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden! – Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete! Einhaltung der nationalen und internationalen Friedensverträge!
Die Teilnehmenden forderten nicht weniger als einen Kurswechsel der Politik – hin zu Verständigung statt Konfrontation, zu Diplomatie statt Eskalation.

Im Anschluss sprachen verschiedene Menschen aus der Friedensbewegung auf dem Marktplatz:

 

Sebastian Bahlo, Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbands, beleuchtete die wirtschaftlichen und geopolitischen Hintergründe heutiger Kriege.
Diether Dehm, Autor, Musiker und langjähriger Politiker, betonte die Bedeutung einer friedlichen Gegenkultur, die er durch drei Lieder eindrücklich untermalte.
Norbert Taufertshöfer, Friedensaktivist und Lokalpolitiker, mahnte zur Vorsicht vor subtiler Einführung der Kriegswirtschaft, Propaganda & Spaltung.
Jan Veil von der Freien Linken sprach über die Notwendigkeit, Interessenkonflikte aller Beteiligten auf Augenhöhe zu lösen statt das Recht des Stärkeren walten zu lassen.
Dante von den Basisdemokraten rief zu mutigem Visionärstum auf – mit dem Ziel, die demokratische Souveränität durch Vernetzung in regionalen Wirtschaftskreisläufen zurück in die Hände der Menschen zu legen.
Am offenen Mikrofon sprach Rüdiger, ein „Opa für den Frieden“, über die Kraft der Sanftmut und die Möglichkeit, durch bewusst gewählte Haltung mit allen Menschen im Frieden zu sein.

Katja Knoch schloss mit einem Appell die Veranstaltung:
„Inneren Frieden finden wir durch Toleranz gegenüber Menschen anderer Meinung. Äußeren Frieden durch Gespräche, Aufklärung – und das bewusste Durchschauen von Spaltung und Feindbildpolitik. Sagt NEIN zur Kriegstüchtigkeit und werdet eigen-sinnig“!

Friedensgeist statt Feindbild
Auch mit den Gegendemonstranten der „Omas gegen Rechts“ fanden am Rand der Veranstaltung zahlreiche friedliche Gespräch statt. Der Tag machte deutlich, dass Frieden im Miteinander der unterschiedlichsten Menschen möglich ist – und dringend notwendig.  Nicht im Kampf gegen andere – sondern im Dienst am Leben. Lebendig beibt ein Tag, der Mut machte – ein Tag, an dem Menschen aufstanden – für den Frieden, für Wahrheit, für Menschlichkeit.