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Viernheim (B.Klotzbach) – Obwohl der UNESCO-Schüleraustausch zwischen der Friedrich-Fröbel-Schule und dem Jonuciu-Progymnasium in Garliava/ Litauen schon seit sieben Jahren besteht, gelingt es den litauischen Freunden immer wieder, die südhessischen Gäste mit besonderen Programmpunkten zu überraschen. So besuchte man drei Hauptstädte an einem Tag: Kernave (bis 1316), Trakai (1316-1323) und die aktuelle  Kapitale Vilnius (1323-1920 und 1940 bis heute). Spannend ist dabei vor allem, die gemeinsame Geschichte zu erfahren, so wurde das heutige UNESCO-Weltkulturerbe Kernvave von den Deutschordensrittern niedergebrannt, die Bewohner hatten trotz der künstlich errichteten Hügel und Gräben keine Chance, sich zu verteidigen. Verglichen wurden aber auch die damaligen Bestattungsrituale und wie man den Alltag bewältigte. Gerade die Siedlungsformen und Hauskonstruktionen sind dank der Kooperation mit dem Weltkulturerbe Kloster Lorsch/ Lauresham für die jungen Leute sehr präsent.

Durch die Unterstützung des Forum Kaunas des Kreises Bergstraße konnte das Forts IX in Kaunas besichtigt werden. Dies beschäftigte und berührte die Schülerinnen und Schüler sehr, denn die ursprüngliche Verteidigungsanlage wurde im Dritten Reich als KZ genutzt – Darin waren auch Deportierte aus Mannheim und Leutershausen inhaftiert.

Wichtig ist bei dem Schüleraustausch, dass die jungen Menschen aus Viernheim und Garliava gemeinsam das Programm gestalten und auch durchführen. Am Ende eines jeden Besuches gibt es keine allgemeinen politischen oder geschichtlichen Themen oder Vorbehalte mehr, sondern Lächeln, Umarmungen, die eine oder andere Träne und das Versprechen, sich ganz bestimmt im kommenden Juni wieder zu sehen.